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Digitale Revolution: Gießen investiert 1,73 Millionen in Schulen

Im Landkreis Gießen wird ein bedeutender Schritt in der Digitalisierung der Schulen unternommen. Dieses Jahr investiert der Landkreis satte 1,73 Millionen Euro in moderne digitale Ausstattung für 53 Schulen. Der Schuldezernent Christopher Lipp betont die Notwendigkeit guter digitaler Rahmenbedingungen für innovative Unterrichtskonzepte. „Digitalisierung ist eine Daueraufgabe“, erklärt er und hebt hervor, dass trotz aller Fortschritte noch viel zu tun bleibt.

Aktuell läuft jedoch das Programm „Digitalpakt Schule“ aus, ohne dass eine klare Vereinbarung über die Fortsetzung besteht. Ein Nachfolgeprogramm, bekannt als „Digitalpakt Schule 2.0“, soll zwar für den Zeitraum von 2025 bis 2030 entwickelt werden, doch bundeseinheitliche Einigkeit über Finanzierung und Umsetzung fehlt noch. Dies ist besonders von Bedeutung, da die Digitalisierung in den Bildungsinstitutionen ständig voranschreitet und eine langfristige Planung für Schulträger notwendig ist.

Dauerhafte Veränderungen in der Schulausstattung

Das im Landkreis Gießen bereits Erreichte ist beachtlich. Jedes der 1200 Klassenzimmer und pädagogisch genutzten Räume ist inzwischen mit WLAN ausgestattet. Lipp bezeichnet dies als „Kraftakt“, der erfolgreich abgeschlossen wurde. Zudem befinden sich digitale Tafelsysteme an zahlreichen Schulen, wo Bedarf angemeldet wurde. Die derzeitige Initiative umfasst die Installation von 216 interaktiven Displays, die in den nächsten Monaten die veraltete Präsentationstechnik in den Klassenzimmern ablösen werden.

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Das Potential der digitalen Endgeräte wird ebenfalls stark genutzt: Aktuell kommen in den Schulen rund 11.500 PCs, Notebooks und iPads zum Einsatz. Interessanterweise sinkt der Bedarf an klassischen PC-Räumen. Stattdessen zeigt sich ein deutlicher Trend hin zu mobilem Lernen mit iPads, deren Verwendung innerhalb von zwei Jahren von 4.019 auf über 5.500 gestiegen ist.

Ein wesentliches Projekt, das Lipp initiieren möchte, ist das sogenannte MINT-Budget, das speziell Projekte im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Bereich fördert. Hierfür stehen in diesem Jahr rund 286.000 Euro zur Verfügung. In diesem Zusammenhang wird auch ein neuer MINT-Space an der Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen eröffnet. Dieser Raum soll Schülern aus dem gesamten Landkreis als Anlaufstelle dienen, um Wissen in Bereichen wie Robotik, Drohnentechnik und Virtual Reality zu vertiefen.

Herausforderungen bei der Schülereinschreibung

Ein Thema, das Schuldezernent Lipp auch ansprach, betrifft das sorgsame Handling der bereitgestellten digitalen Geräte. Viele der während der Pandemie ausgeliehenen Geräte wurden nicht ordnungsgemäß behandelt und kamen beschädigt zurück. Um zukünftige Schäden zu minimieren, plant der Landkreis, die Verantwortung für die Beschaffung von Endgeräten zunehmend auf die Eltern zu übertragen. An Schulen wie der Theo-Koch-Gesamtschule in Grünberg gibt es bereits positive Erfahrungen mit einem 1:1-Ausstattungsprogramm, bei dem die Schüler eigene Geräte für den Unterricht nutzen.

Die Entscheidung, Familien für die Endgeräte aufkommen zu lassen, wird nicht ohne Kritik betrachtet. Diese Praxis könnte die Chancengleichheit im Bildungssystem gefährden, insbesondere für einkommensschwache Familien. Lipp bestätigte jedoch, dass es auch in Zukunft Härtefall-Regelungen geben werde, um benachteiligten Schülern zu helfen.

Die Fortschritte und Herausforderungen in der Digitalisierung der Schulen im Landkreis Gießen sind deutlich. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Finanzierung des Digitalpakts entwickeln wird, während gleichzeitig der Fokus auf der Implementierung von mobilen und interaktiven Lernmethoden liegt, die den modernen Anforderungen gerecht werden.

Für weitergehende Informationen zu den massivierenden Veränderungen in den Schulen im Landkreis Gießen, kann die Berichterstattung hier eingesehen werden.

Quelle/Referenz
giessener-allgemeine.de

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