In Deutschland gibt es einen Ort, der als die gefährlichste Insel des Landes gilt – die Insel Riems! Umgeben von meterhohen Zäunen, Stacheldraht und strengen Zugangskontrollen, ist dieser Ort ein Hochsicherheitstrakt, der fast niemand betreten darf. In der Ostsee, nördlich von Greifswald, versteckt sich diese kleine, aber gefährliche Insel, die nur 1200 Meter lang und 300 Meter breit ist. Hier wird an den gefährlichsten Erregern geforscht, die für Mensch und Tier eine tödliche Bedrohung darstellen können.
Hochsicherheitslabore und lebensbedrohliche Erreger
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat hier seinen Sitz und widmet sich der Forschung über Zoonosen – Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragbar sind. Ebola, Tollwut und Schweinepest sind nur einige der gefährlichen Erreger, die hier unter der höchsten Sicherheitsstufe S4 untersucht werden. „Gegen einige dieser Erreger stehen weder Impfstoffe noch Therapien zur Verfügung“, warnt das FLI. Die Sicherheitsmaßnahmen sind extrem: Die Labore und Tierstallkomplexe sind ständig überwacht und unter permanentem Unterdruck, um ein Entweichen der Erreger zu verhindern.
Die Abwässer aus diesen Hochsicherheitsbereichen werden auf über 100 Grad erhitzt, bevor sie in die eigene Kläranlage geleitet werden. Weltweit gibt es nur zwei weitere Orte, an denen ähnliche Forschungen zu S4-Viren mit Großtieren durchgeführt werden – in Kanada und Australien. Damit ist die Insel Riems ein einzigartiger Ort in Europa, wo die Forschung an diesen lebensbedrohlichen Viren stattfindet.