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Deutschland im E-Auto-Rückstand: China fährt davon – was nun?

Eine aktuelle Studie von BearingPoint zeigt, dass Deutschland in der Elektromobilität hinterherhinkt. In China haben bereits über zwei Drittel der Befragten ein Elektroauto gefahren, während in Deutschland lediglich 26 Prozent dieser Erfahrung gemacht haben. Dies wirft Fragen über die Zukunft der deutschen Automobilindustrie auf, die angesichts dieser Zahlen unter Druck steht.

Die Kaufabsichten sind alarmierend: 73 Prozent der Chinesen planen, als nächstes ein E-Auto zu kaufen, während in Deutschland nur 21 Prozent diesen Plan hegen. Die USA zeigen mit einem E-Auto-Anteil bei Neuzulassungen von 7,6 Prozent im Jahr 2024 mehr Dynamik als Deutschland, dessen Anteil weiterhin rückläufig ist. Preis, Reichweite und die verfügbare Ladeinfrastruktur spielen entscheidende Rollen bei der Kaufentscheidung für Elektrofahrzeuge.

Marktanteile und Trends

Im ersten Quartal 2024 wurden in China, Europa und den USA insgesamt 1,75 Millionen vollelektrische Fahrzeuge (BEVs) und etwa 1,1 Millionen Plug-in-Hybridfahrzeuge (PHEVs) neu zugelassen. China nahm mit 1 Million BEVs und 740.000 PHEVs die Führung ein, während Deutschland mit nur 81.000 BEVs (-14 %) seine Spitzenposition als europäischer Elektro-Leitmarkt an das Vereinigte Königreich abgeben musste, das 84.000 BEVs (+11 %) verzeichnete. Auch Frankreich schnitt besser ab, mit einem Plus von 24 Prozent auf fast 80.000 BEVs.

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Trotz eines leichten Rückgangs von 9 Prozent auf 387.000 Einheiten bleibt Tesla der größte Hersteller von vollelektrischen Fahrzeugen. In Deutschland prognostiziert das Center of Automotive Management (CAM) für das Gesamtjahr 2024 etwa 470.000 Elektrofahrzeuge, was einem Rückgang von 10 Prozent entspricht. Rund 6 Millionen BEVs werden voraussichtlich allein in China zugelassen werden.

Globale Herausforderungen und Chancen

Die Studie unterstreicht die hohe Markentreue in verschiedenen Ländern. In China bevorzugen fast 80 Prozent der Autokäufer ein inländisches Modell, während in Deutschland 66 Prozent nationale Marken wie Volkswagen und Co. vorziehen. In den USA hingegen führt Tesla mit einem Marktanteil von 44 Prozent.

Die Forschung zeigt auch, dass innovationen in der Technik und eine bessere Ladeinfrastruktur entscheidend für den Erfolg der Elektromobilität sind. Manuel Schuler von BearingPoint äußert sich optimistisch über die internationale Durchsetzung der Elektromobilität, auch wenn es Herausforderungen gibt. China hat eindrucksvoll bewiesen, dass eine konsequente Förderung die Marktdurchdringung erheblich steigern kann.

Um im internationalen Vergleich nicht zurückzufallen, muss Deutschland entscheiden, ob es auf Anreize und Investitionen setzt, um die Elektromobilitätswende voranzutreiben. Die nächsten Jahre werden entscheidend sein, um Innovationen voranzutreiben und den Übergang zu einer nachhaltigeren Mobilität zu ermöglichen.

Die vollständige Analyse zur Entwicklung des globalen Marktes für Elektromobilität finden Sie in den Berichten auf Ökonews, Auto Institut und Ecomento.

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Weitere Quellen
auto-institut.de

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