Deutschland

Der Allgäuer Käsemagier: 25 Jahre Feinschmecker an Gießens Markt!

In den letzten 25 Jahren hat sich Karl "Charly" Pult, besser bekannt als der "Allgäuer", einen Namen auf dem Gießener Wochenmarkt gemacht. In seinem liebevoll selbst gestalteten Verkaufswagen bietet er eine Vielzahl von Käsespezialitäten an, die aus seiner Käserei bei Oberstdorf stammen. Mit viel Leidenschaft und Hingabe präsentiert er seinen Hochalpkäse, der mindestens 17 Monate gereift ist, und zieht mit seiner handwerklichen Kunst viele Käufer an.

Pult, der ursprünglich aus dem Skirennsport kommt, hat seine Käsekenntnisse in der Schweiz und Österreich erworben. Der Naturkeller aus dem 18. Jahrhundert, in dem er seinen Käse veredelt, bietet ideale Bedingungen mit konstanten Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. „Unser Alp-Käse ist extrem haltbar und geschmackvoll“, erklärt Pult stolz, während er seinen Kunden Proben anbietet.

Die Geschichte des Allgäuers

Seine wöchentlichen Reisen zwischen Oberstdorf und Gießen sind bemerkenswert. Trotz der fast 500 Kilometer Distanz hat der Allgäuer seine Wurzeln nie vergessen. Der Grund, warum er vor so vielen Jahren angefangen hat, nach Gießen zu kommen, ist eine amüsante Anekdote. Vor fast dreißig Jahren bot ein Freund Pults Käse als zufälliges Gastgeschenk auf einem Markt in Hamburg an, ohne zu wissen, dass die Gastgeber Veganer waren. Der Käse verkaufte sich in kürzester Zeit, was Pult dazu motivierte, seine eigenen Märkte zu erkunden.

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Die Gelegenheiten ergaben sich schließlich, als er kurzfristig für einen anderen Markt absagen musste und das Gießener Ordnungsamt kontaktierte. „Ist der Käse denn gut?“, fragte man ihn. Auf seine Antwort, dass es der beste Käse sei, den man bekommen könne, wurde für den nächsten Markttag alles vereinbart. Am Ende war der Käse binnen kürzester Zeit ausverkauft.

Marktreisen und Kundenkontakt

Die Fahrt nach Gießen ist für Pult nicht immer einfach. Je nach Verkehr kann er zwischen fünf und zwölf Stunden unterwegs sein. Früher startete er oft mitten in der Nacht, um rechtzeitig an seinem Stand zu sein, doch inzwischen hat sich der Ablauf durch seine regelmäßige Präsenz auf dem Markt in Bad Homburg vereinfacht. „Heute ist Gießen nur noch ein Katzensprung“, kommentiert er schmunzelnd.

Die Atmosphäre am Markt und der Kontakt zu seinen Kunden sind Pult äußerst wichtig. Durch seine offene Art hat er viele Stammkunden gewonnen, die nicht selten ihren Nachkommen mitbringen. „Die Kunden sind supercool!“, erzählt er begeistert. Er erinnert sich an eine Episode, als eine Kundin fragte, ob er etwas Besonderes hätte. Prompt wurde von einem anderen Kunden erwidert, dass jeder seiner Käse etwas Besonderes sei.

Seine Käse sind in bester Qualität, zubereitet mit einer Mischung aus Heumilch und handwerklicher Pflege. „Richtiger Käse braucht keine Butter“, ist sich Pult sicher. Dennoch genießt er es, seinen Käsespezialitäten mit einem frischen Stück Brot und Sennbutter zu servieren.

So zieht der Allgäuer weiterhin die Gießener in seinen Bann, und sein nächster Besuch steht am 26. Oktober an. „Ich freue mich schon darauf, neue und alte Gesichter zu sehen“, sagt er abschließend, während er ein Stückchen Käse aus seiner Hosentasche zieht, das bei Zimmertemperatur noch aromatischer ist als beim ersten Probierschluck. Seine Reise und die Leidenschaft für Käse gehen weiter, und Gießen bleibt ein fester Bestandteil seines Lebens.


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Gießen, Deutschland
Quelle
giessener-allgemeine.de

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