Die Depression ist eine ernstzunehmende psychische Erkrankung, die in Deutschland jährlich Millionen von Menschen beeinflusst. Laut einer jüngsten Analyse des „Gesundheitsatlas Deutschland“ sind etwa 9,49 Millionen Menschen betroffen, was einer Prävalenz von 12,5 Prozent entspricht. Diese Zahl ist in den letzten Jahren stetig gestiegen, was auch für den Freistaat Thüringen gilt.
Fast 230.000 Thüringer leiden inzwischen unter einer diagnostizierten Depression, was eine Prävalenz von 11,8 Prozent bedeutet. Besonders betroffen ist die Stadt Suhl mit alarmierenden 14,9 Prozent an Depressionsdiagnosen. Vergleichsweise weniger stark betroffen sind die Einwohner von Jena, wo nur 9,6 Prozent eine solche Diagnose erhalten haben. In Erfurt liegt der Wert bei 11,4 Prozent.
Wirtschaftliche Auswirkungen
Die wirtschaftlichen Folgen dieser Erkrankung sind nicht zu unterschätzen. Die Kosten, die durch Depressionen entstehen, belaufen sich auf etwa 9,5 Milliarden Euro jährlich, wie die Krankheitskosten-Statistik des Statistischen Bundesamtes zeigt. Besonders hoch sind die Fehlzeiten: Im Landkreis Schmalkalden-Meiningen beträgt die durchschnittliche Ausfallzeit wegen Depressionen rund 50 Tage pro Fall. Das bedeutet, dass Betroffene über einen längeren Zeitraum hinweg arbeitsunfähig sind, was zu zusätzlichen Belastungen für Arbeitgeber und die Gesellschaft führt.
Ein wichtiger Aspekt ist die Häufigkeit von Depressionen in unterschiedlichen Alters- und Geschlechtsgruppen. Frauen sind überproportional betroffen, besonders in der Altersgruppe von 60 bis 64 Jahren, wo mehr als jede fünfte Frau an dieser Erkrankung leidet. Bei den Männern zeigt sich der höchste Wert in der gleichen Altersgruppe, jedoch ist die Prävalenz signifikant niedriger.
Risikofaktoren und Präventionsmaßnahmen
Verschiedene Risikofaktoren können die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung von Depressionen erhöhen. Dazu gehören kritische Lebensereignisse wie Beziehungskrisen oder traumatische Erlebnisse, aber auch chronischer Stress, der häufig im Arbeitskontext anzutreffen ist. Arbeitgeber sind daher gefordert, ein psychisch gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen. Eintrittsarten sind beispielsweise die Förderung von Entscheidungsspielräumen und die Gewährleistung von notwendigem Support.
Die AOK PLUS bietet im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements Unternehmen Unterstützung. Rund 700 Betriebe arbeiten im Jahr 2023 mit der AOK zusammen, um Maßnahmen zur Stärkung der psychischen Gesundheit zu implementieren.
Um Betroffenen zu helfen, stehen verschiedene Programme zur Verfügung. Das Online-Programm moodgym bietet eine interaktive Plattform zur Stressbewältigung und zur Vorbeugung depressiver Symptome. Der Familiencoach Depression der AOK richtet sich an Angehörige, um diesen zu helfen, besser mit der Situation umzugehen.
AOK PLUS selbst versichert mit über 3,5 Millionen Mitgliedern mehr als 57 Prozent der gesetzlich Versicherten in Sachsen und Thüringen. Die umfassende Betreuung und Vielzahl an Angeboten, die die Kasse bereitstellt, können dazu beitragen, die steigenden Zahlen an Depressionspatienten zu reduzieren und Betroffenen schnellere Hilfe anzubieten. Weitere Details sind in einem ausführlichen Bericht auf abg-info.de zu finden.