In Deutschland wird am 6. Oktober das Erntedankfest gefeiert, ein bedeutendes Ereignis im Kirchenjahr, das die Dankbarkeit der Menschen für die Gaben der Natur und die harte Arbeit der Landwirte zelebriert. Diesen Anlass nimmt Kirsten Fehrs, die amtierende Bischöfin der Nordkirche und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), zum Anlass, um die wichtige Verbindung zwischen Dankbarkeit und Mitmenschlichkeit zu betonen.
Bischöfin Fehrs hebt hervor, dass Dankbarkeit Immunität gegen Negativeinstellungen und Verachtung von anderen Menschen schafft. „Dankbarkeit macht uns immun gegen jede Form der Verachtung und Missachtung von anderen Menschen“, erklärte sie. In einer Zeit, in der Undankbarkeit und Missachtung in der Gesellschaft zunehmen, ist es umso wichtiger diese Haltung zu kultivieren. Sie fügt hinzu: „Wer dankbar ist für all das Viele, was einem geschenkt wurde im Leben, der hat es nicht nötig, andere anzufeinden und niederzumachen.“ Diese Worte sind besonders relevant, da Fehrs die Notwendigkeit betont, den Fokus auf das Positive im Leben zu richten.
Die Bedeutung der Ernte
Besonders symbolträchtig war die Übergabe der Erntekrone an die Stadt Hamburg. Diese Tradition zeigt nicht nur die Wertschätzung für die Natur, sondern auch für die Landwirte, die für unsere Ernährung verantwortlich sind. „Danke für all Ihr Tun, um diese Schönheit zu hegen und zu pflegen“, sagte Fehrs. Diese steuerliche Wertschätzung ist entscheidend, denn die Ernte ist das Ergebnis harter Arbeit, Erfahrung und Können der Landwirte.
Die Bischöfin fügte an, dass die Vielfalt und der Reichtum der Ernte, die in der Hamburger Hauptkirche St. Petri zu sehen waren, ein Zeichen der Hoffnung sind. Die biblische Sichtweise, die sie erwähnt, besagt: „Es wird niemals aufhören, Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht“ (Genesis 8). Diese Aussage verdeutlicht den kontinuierlichen Kreislauf der Natur und die untrennbare Verbindung zwischen Mensch und Erde.
Das Erntedankfest wird seit den 1980er Jahren in Deutschland offiziell am ersten Sonntag im Oktober gefeiert. Doch die Feierlichkeiten um dieses Fest variieren stark je nach Region und Tradition, sodass viele Veranstaltungen schon Ende September beginnen und bis in den Oktober andauern. Diese Flexibilität ermöglicht es Gemeinden, ihre eigenen Bräuche zu pflegen, während sie gleichzeitig das zentrale Thema der Dankbarkeit feiern.
Die Bischöfin ermutigt auch dazu, Dankbarkeit nicht nur als einmaliges Event zu betrachten, sondern als gesunde Lebenseinstellung, die jedem von uns zugutekommen kann. Darüber hinaus hebt sie hervor, dass die Tradition des Dankens und Feierns über Jahrhunderte hinweg besteht, untermauert durch die Beständigkeit der Musik und Tänze, die während der Feierlichkeiten zum Ausdruck kommen.
Über die Relevanz des Erntedankfestes hinaus ist es die Botschaft der Dankbarkeit, die auch in die moderne Zeit übertragbar ist. Fehrs' Worte sind ein Aufruf zur Reflexion über die eigenen Werte und Beziehungen zu anderen Menschen und zur Natur. Die vollständigen Informationen über das Erntedankfest finden sich auf der Website der EKD unter www.ekd.de/erntedank.
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