Coca-Cola hat in einer überraschenden Ankündigung beschlossen, im nächsten Jahr fünf seiner Standorte in Deutschland zu schließen. Dies betrifft auch den bayerischen Standort in Memmingen. Der enorme Schritt ist Teil eines größeren Plans, um die Effizienz des Unternehmens zu steigern und sich besser an die Herausforderungen des wettbewerbsintensiven Marktes anzupassen.
Die betroffenen Standorte sind in Köln, Neumünster, Berlin-Hohenschönhausen, Bielefeld und Memmingen. Laut Coca-Cola Europacific Partners (CCEP), dem Unternehmen, das für die Abfüllung und den Vertrieb der Getränke in Deutschland verantwortlich ist, werden insgesamt 505 Arbeitsplätze Opfer dieser Umstrukturierung. Während einige Arbeitsplätze abgebaut werden, plant das Unternehmen, 207 Stellen an andere Standorte zu verlegen und 78 neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Coca-Cola in Bayern: Schließung des Memminger Standorts
Besonders betroffen ist der Standort in Memmingen, der seine Pforten am 31. Dezember 2025 schließen soll. Hier sollen 16 von 37 Stellen abgebaut werden. Ein Sprecher des Unternehmens betonte, dass man betriebsbedingte Kündigungen möglichst vermeiden und stattdessen attraktive Leistungspakete anbieten möchte. Detaillierte Informationen zu diesen Paketen sind jedoch noch keine bekannt.
Die Schließung des Memminger Standorts stellt eine erhebliche Veränderung in der regionalen Getränkelogistik dar, da dieser Standort unter anderem Südostbayern beliefert hat. Zukünftig werden diese Aufgaben voraussichtlich von den Standorten Fürstenfeldbruck und Deizisau übernommen.
Hintergrund der Schließungen und Auswirkungen
CCEP führt die Entscheidung zur Schließung auf Veränderungen in der Getränkelogistik zurück. Der Trend geht dahin, dass große Handelsunternehmen zunehmend von der Direktbelieferung zu Zentrallagern wechseln, während kleinere Kunden ihre Bestellungen vermehrt über den Getränkefachgroßhandel abwickeln. Dies führt zu einem spürbaren Rückgang der direkten Kundenkontakte sowie des Lagerausgangsvolumens an den Logistikstandorten.
Tilmann Rothhammer, Geschäftsführer Customer Service & Supply Chain bei CCEP, äußerte sich in Bezug auf die Veränderungen und bedauerte die Auswirkungen für die Mitarbeiter: „Uns ist bewusst, dass die geplanten Veränderungen sehr schmerzhaft für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind. Umso wichtiger ist es uns, alle beabsichtigten Veränderungen sozial verantwortungsvoll und transparent umzusetzen.“ Diese Aussagen verdeutlichen die Dringlichkeit und den Ernst der Lage für die betroffenen Beschäftigten.
CCEP ist das größte Getränkeunternehmen in Deutschland und betreibt insgesamt 27 Standorte, darunter 14 Produktionswerke, mit ungefähr 6.500 Mitarbeitern. Der Standort in Memmingen wurde erst 2011 eröffnet und hatte sich schnell etabliert, um die regionale Versorgung zu sichern.
Die aktuellen Entwicklungen werfen Fragen zur künftigen Ausrichtung und Stabilität des Unternehmens auf. Ein tiefgehendes Verständnis für die Beweggründe hinter dieser Entscheidung ist wichtig, um die zukünftigen Schritte und deren Auswirkungen auf die Belegschaft und die betroffenen Regionen adäquat zu betrachten. Angesichts der geänderten Marktbedingungen ist klar, dass die Strukturen angepasst werden müssen, um im Wettbewerb bestehen zu können.
Die Situation wird aufmerksam verfolgt, und es bleibt abzuwarten, wie Coca-Cola die geplanten Änderungen langfristig umsetzen wird. Für die betroffenen Mitarbeiter und Regionen ist es eine herausfordernde Zeit, die viel Unsicherheit mit sich bringt.
Für weitere Informationen zu den Schließungen und ihrer Bedeutung für die Mitarbeiter, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.merkur.de.