Lübeck. Am 28. April 1988 hielt die NDR Bigband den Atem an. Wo war der legendäre Trompeter Chet Baker? Der Star des Abends hatte sich verspätet, und die Nervosität der Musiker wuchs ins Unermessliche. Handys waren noch nicht erfunden, eine unzuverlässige Diva ohne Zugriff auf moderne Technik! Doch als er schließlich das Funkhaus Hannover betrat, war es der letzte Auftritt eines Musikgenies, das von Drogen und Gefängnis geprägt war.
Mit einem neuen Konzert, das am Mittwoch, dem 13. November, um 20 Uhr im Kolosseum Lübeck aufgeführt wird, wird Baker posthum geehrt. Unter dem Titel „Chet on the Beach“ präsentieren der Trompeter Ingolf Burkhardt, sechs weitere Musiker und der Schauspieler Sascha Rotermund eine fesselnde Geschichte, die Baker auf dem Weg zur Ostseeküste zeigt. „Es ist eine Geschichte, wie sie hätte stattfinden können“, erklärt der Lübecker Kontrabassist Florian Galow, der sich an die herzzerreißende Schönheit von Bakers Musik erinnert, die ihn als 15-Jährigen in Freiburg verzauberte.
Chet Bakers letzter Auftritt
Chet Bakers Leben war ein Auf und Ab, geprägt von seiner Zerbrechlichkeit und dem Kampf gegen innere Dämonen. Sein lyrisches Trompetenspiel hat die Herzen der Jazzliebhaber erobert und bleibt unvergesslich. Zwei Wochen nach seinem letzten Konzert wurde Baker leblos vor seinem Hotel in Amsterdam aufgefunden. Ein tragisches Ende für einen der größten Trompeter der Jazzgeschichte.
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