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Caritas Oost-Württemberg: Ein neuer Weg zur Arbeit für Langzeitarbeitslose!

Die Caritas Ost-Württemberg setzt sich aktiv für die berufliche Integration von Menschen in Langzeitarbeitslosigkeit ein. Diese häufig durch persönliche, gesundheitliche und finanzielle Krisen sowie Suchtproblematiken bedingte Arbeitslosigkeit betrifft viele in der Region. In Zusammenarbeit mit dem Jobcenter bietet die Caritas verschiedene Unterstützungsprogramme an.

Richard Bronner, ein Arbeitstherapeut, ist seit 20 Jahren für die Fairkauf-Dienstleistungen der Caritas tätig. Diese Initiative umfasst ein Logistikzentrum, das Möbel und andere Gegenstände lagert. Durch räumliche Engpässe wird die Caritas derzeit vor die Herausforderung gestellt, einen neuen Standort für ein zentrales Kaufhaus zu finden, um alle Fairkauf-Angebote, die seit über 30 Jahren bestehen und nachhaltig gebrauchte Gegenstände verkaufen, zu bündeln.

Individuelle Betreuung und soziale Teilhabe

Die Fairkauf-Angebote stehen allen Bürgern offen, ohne dass Berechtigungsscheine erforderlich sind. Die Betreuung der Schützlinge erfolgt individuell, wobei die Altersgruppe der unterstützten Personen zwischen 22 und 60 Jahren liegt. Ein wichtiges Ziel ist es, Menschen über Gerichte zur gemeinnützigen Arbeit zu vermitteln, um Ersatzfreiheitsstrafen zu vermeiden. Das Projekt „Schwitzen statt Sitzen“ bietet gemeinnützige Arbeit als Alternative zu Geldstrafen.

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Um den Arbeitslosen eine sinnvolle Beschäftigung zu ermöglichen, werden Ein-Euro-Jobber eingestellt, die Struktur und soziale Kontakte fördern. An drei Standorten der Caritas Ost-Württemberg werden aktuell 29 Plätze für Arbeitslose angeboten. Zudem wird ein Online-Shop, betrieben von Arbeitslosen, angeboten, die über das Bundesprogramm „Soziale Teilhabe“ qualifiziert wurden. Die Ein-Euro-Jobber arbeiten in der Regel zwischen sechs und 24 Monaten, viele von ihnen bleiben danach als Ehrenamtliche aktiv. Für die Finanzierung von Fahrkarten und Veranstaltungen für die Ein-Euro-Jobber sind Spenden erforderlich.

Im weiteren Kontext hat die Einführung des Teilhabechancengesetzes im Jahr 2019 zu einer gezielten Förderung der langfristig arbeitslosen Menschen geführt. Nach Angaben der Diakonie Deutschland wurde das Förderinstrument "Teilhabe am Arbeitsmarkt" gemäß § 16i SGB II etabliert, das sozialversicherungspflichtige Arbeit ohne Einschränkungen bezüglich der Tätigkeiten und Arbeitgeberformen ermöglicht. Die Kombination mit beschäftigungsbegleitender Betreuung und einem hohen Lohnkostenzuschuss für Arbeitgeber wird von den Jobcentern als wichtige Ergänzung der bestehenden Fördermöglichkeiten bewertet.

Trotz der positiven Bewertungen zeigt sich, dass § 16i aufgrund unzureichender Finanzierung im Bundeshaushalt an Bedeutung verloren hat. Der Koalitionsvertrag von 2021 bringt eine Einigung der Koalitionspartner SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP zur Weiterentwicklung des Teilhabechancengesetzes mit sich. Die Diakonie Deutschland und EFAS fordern, dass vor der Sommerpause ein Gesetzesentwurf zur Stärkung des Instruments vorgelegt wird, um langzeiterwerbslosen Menschen nachhaltige berufliche Perspektiven zu ermöglichen.


- Übermittelt durch West-Ost-Medien

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Aalen, Deutschland
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schwaebische.de
Weitere Quellen
diakonie.de

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