Koblenz/Eckernförde (ots)
Das Forschungsschiff „Planet“ hat heute planmäßig seine Reise zu einem NATO-Unterstützungseinsatz in der Ägäis angetreten. Im Rahmen der NATO-AEGYPTENSEE-AKTIVITÄT (ASA) wird das Schiff bis Anfang 2025 zusammen mit der Deutschen Marine agieren. Diese Mission ist Teil einer längerfristigen Strategie zur Bewältigung aktueller sicherheitspolitischer Herausforderungen in der Region.
Die „Planet“ ist eine hochmoderne Forschungsplattform der Wehrtechnischen Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen, Maritime Technologie und Forschung (WTD 71) mit Sitz in Eckernförde. Sie wurde speziell konstruiert, um umfassende Lagebilder auf See zu erstellen, wobei die Führungsfähigkeiten, medizinische Notfallversorgung und ausreichende Unterbringungskapazitäten an Bord besonders hervorstechen. Diese Eigenschaften machen sie ideal für die angestrebte Führungsrolle während des Einsatzes.
Einzigartige Merkmale und Zusammenarbeit
Die Entscheidung der Deutschen Marine, zivile Schiffe wie die „Planet“ in militärische Einsätze einzubeziehen, kommt als Reaktion auf die steigenden globalen Anforderungen trotz stagnierender Anzahl seegängiger Einheiten. Im Rahmen dieser Strategie wird das Forschungsschiff unter NATO-Flagge operieren und ist erstmals in einem solchen Kontext aktiv. Die „Planet“ wird dabei sowohl mit zivilem als auch militärischem Personal besetzt, wobei der militärische Teil die wesentlichen Aufgaben übernimmt.
Diese Operation zeigt das Potenzial und die Flexibilität, die aus der engen Kooperation zwischen zivilen und militärischen Strukturen der Bundeswehr resultieren. Mit ihrer Infrastruktur und Technologie biete die „Planet“ eine wertvolle Unterstützung zur Gewährleistung der deutschen und NATO-spezifischen Einsatzfähigkeiten in Krisensituationen, wodurch zivile Ressourcen effektiv genutzt werden.
Ein bedeutender Aspekt dieses NATO-Einsatzes ist sein kontinuierlicher Beitrag zur Bekämpfung der Flüchtlings- und Migrationskrise in der Ägäis. Hierbei unterstützen die Beteiligten die griechische und türkische Küstenwache sowie die europäische Grenzagentur FRONTEX durch Seeraumüberwachung und Informationsaustausch, um illegale Schleppernetze effektiv zu beobachten und zu bekämpfen.
Technische Details zur „Planet“
Das Forschungsschiff „Planet“ ist das modernste seiner Art innerhalb der NATO und zeichnet sich durch die sogenannte Small-Waterplane-Area Twin-Hull (SWATH)-Bauweise aus. Diese Technik sorgt dafür, dass der Auftrieb wesentlich von zwei unter Wasser liegenden Schwimmkörpern geleistet wird. Die Verbindungselemente verbinden den Schiffskörper mit den Schwimmkörpern und tragen nur minimal zum Auftrieb bei, was zu einer herausragenden Stabilität bei Seegang führt und das Schiff somit besonders unempfindlich macht.
Die Einbeziehung eines so fortschrittlichen Schiffes unterstreicht das Ziel der NATO, zukunftsorientierte Lösungen zu entwickeln, die sowohl zivilen als auch militärischen Anforderungen gerecht werden. Informieren Sie sich weiter auf der offiziellen Seite der Bundeswehr, um mehr über die „Planet“ und ihre Rolle in der NATO-Mission zu erfahren.