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Bundesregierung startet Programm: Junge Familien für alte Häuser begeistern

Die Bundesregierung hat am 3. September 2024 ein neues Förderprogramm namens „Jung kauft Alt“ ins Leben gerufen, um Familien mit Kindern in Deutschland zu unterstützen, alte, leerstehende Wohnhäuser in Kleinstädten und Gemeinden zu sanieren, was nicht nur die historische Bausubstanz erhält, sondern auch zur Belebung ländlicher Räume beiträgt.

In Deutschland stehen nahezu zwei Millionen alte Wohnhäuser leer, und viele von ihnen sind in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Dies führt dazu, dass es für viele Käufer oft günstiger erscheint, neue Immobilien zu bauen, anstatt alte Häuser zu renovieren. Das könnte sich nun ändern: Die Bundesregierung hat ein neues Förderprogramm ins Leben gerufen, das Familien dazu anregen soll, diese historischen Gebäude zu kaufen und zu sanieren. Dieses Programm mit dem Titel „Jung kauft Alt“, das am Dienstag, den 3. September, gestartet wurde, richtet sich speziell an Familien mit Kindern.

Die Bundesregierung unter der Leitung von Bauministerin Klara Geywitz (SPD) hofft, dass durch die Renovierung leerstehender Häuser in ländlichen und kleineren städtischen Gebieten nicht nur die Ressourcen geschont werden, sondern auch die Ortskerne belebt und der Traum vom Eigenheim für Familien verwirklicht wird. Geywitz erklärt: „Familien können in die alte Heimat zurückkehren, ein bestehendes Haus sanieren und dabei andere Sanierungsförderungen in Anspruch nehmen.“ Die Absicht ist es, dass junge Menschen in die historische Bausubstanz ziehen, anstatt neue Wohngebiete zu schaffen, was oft zu einem Absterben der ländlichen Gemeinden führt.

Zielgruppe und Anforderungen

Das Programm ist speziell auf Familien mit minderjährigen Kindern und einem niedrigen bis mittleren Einkommen ausgelegt. Ein Haushaltsbudget mit einem maximalen zu versteuernden Einkommen von 90.000 Euro ist eine der Bedingungen. Diese Grenze wird mit jedem zusätzlichen Kind um 10.000 Euro erhöht. Allerdings ausgeschlossen sind Familien, die bereits Eigentum haben oder das Baukindergeld beziehen.

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Um Förderung zu erhalten, müssen die Familien ein Haus erwerben, es selbst bewohnen und eine umfassende Sanierung innerhalb von 54 Monaten abschließen. Zudem muss die Immobilie in einem schlechten energetischen Zustand sein, was bedeutet, dass sie in den Energieausweis Kategorien F, G oder H eingestuft wird. Etwa 45 Prozent der Wohngebäude in Deutschland fallen in diese Kategorien. Der Plan sieht vor, dass die Immobilien nach der Renovierung mindestens die Energieeffizienzklasse 70 erreichen, was eine Reduzierung des Energieverbrauchs um 30 Prozent im Vergleich zu gesetzlichen Mindeststandards bedeutet.

Finanzielle Unterstützung

Doch wie erhält man die finanzielle Unterstützung? Die Familien sollen über die staatliche Förderbank KfW spezielle Kredite beantragen können, die zu günstigen Konditionen angeboten werden. Aktuell liegt der Zinssatz für eine Kreditlaufzeit von 35 Jahren und einer zehnjährigen Zinsbindung bei 1,51 Prozent. Die maximalen Kreditsummen sind abhängig von der Anzahl der Kinder: Eine Familie mit einem Kind kann bis zu 100.000 Euro erhalten, während Familien mit zwei Kindern bis zu 125.000 Euro und mit drei oder mehr Kindern bis zu 150.000 Euro in Anspruch nehmen können.

Für eine Familie mit zwei Kindern könnte dies eine Ersparnis von bis zu 18.000 Euro durch die zinsverbilligten Kredite bedeuten. Zusätzlich gibt es Möglichkeiten, weitere staatliche Fördermittel für spezifische Sanierungsmaßnahmen, wie die Dämmung von Fassaden, den Austausch alter Fenster oder die Modernisierung von Heizungsanlagen zu beantragen. In diesem Jahr stehen insgesamt 350 Millionen Euro für das Programm zur Verfügung, die jedoch zur Zinsverminderung der Kredite genutzt werden.

Herausforderungen und Kritik

Dennoch gibt es bereits zu Beginn des Programms kritische Stimmen. Die Landesbausparkassen argumentieren, dass viele Familien trotz dieser staatlichen Unterstützung Schwierigkeiten haben könnten, die umfangreichen Sanierungskosten zu stemmen. Die strengen Anforderungen an die energetische Modernisierung innerhalb von viereinhalb Jahren könnten für zahlreiche Familien nicht realisierbar sein. Der Verband empfiehlt, die zeitlichen Vorgaben zu überdenken, um eine breitere Akzeptanz und Nutzung dieser Fördermöglichkeiten zu ermöglichen.

Zusätzlich fordern sie, dass auch bessere Energieeffizienzklassen in das Programm aufgenommen werden, um den finanziellen Druck auf die Familien zu reduzieren und eine sanierungsfreundlichere Förderung zu schaffen. Letztendlich könnte jede Sanierung einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig die Propaganda gegen den Wohnungsmangel unterstützen. Die Hoffnung der Bundesregierung ist, dass durch eine erhöhte Nachfrage nach älteren Immobilien auch Schäden am kulturellen Erbe der Städte und Gemeinden vermindert werden.

– NAG

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