DeutschlandMain-Tauber-Kreis

Bürgermeister kritisiert chaotischen Glasfaser-Ausbau in Großrinderfeld

Teaser: Im Zuge der Umstrukturierung der BBV kommt es in Großrinderfeld zu erheblichen Verzögerungen beim Glasfaser-Ausbau für 2024, was nicht nur die Anwohner verärgert, sondern auch Bürgermeister Marcus Wessels dazu veranlasst, die Genehmigung für weitere Arbeiten zu entziehen, da es zu Schäden und Gefahren durch mangelhafte Baustellenabsicherung gekommen ist.

Probleme beim Glasfaserausbau in Großrinderfeld

Der Glasfaserausbau in Großrinderfeld sorgt aktuell für große Unruhe unter den Anwohnern. Wegen interner Umstrukturierungen innerhalb der Infrafibre Germany Gruppe, die zu einer Verschiebung der Ausbaupläne geführt haben, wurde die Gemeinde überraschend aus dem Glasfaser-Ausbauplan für 2024 gestrichen. Dies wurde in einer E-Mail von „toni“, einem Teil der Breitbandversorgung Deutschland GmbH (BBV), bekannt gegeben.

Bürgermeister und Anwohner äußern Unmut

Die Verzögerungen im Ausbauplan sind nicht nur für die Bürgerinnen und Bürger ärgerlich, sondern auch für den Bürgermeister der angrenzenden Gemeinde Wittighausen, Marcus Wessels. Er kritisiert das Unternehmen Terrado, das mit den Tiefbauarbeiten beauftragt wurde, scharf. „Probleme, die man bei Baumaßnahmen gewohnt ist, haben zugenommen; die Qualität der Arbeit lässt stark zu wünschen übrig,“ erklärt Wessels. Besonders besorgniserregend ist, dass private Flächen ohne Rücksprache aufgegraben und Stromleitungen beschädigt wurden, was zu Stromausfällen führte.

Schlechte Baustellenbedingungen führen zu Verletzungen

Die Sicherheitsstandards auf den Baustellen sind laut Wessels inakzeptabel. Ein schwer verletzter Radfahrer ist ein tragisches Beispiel für die mangelhafte Baustellenabsicherung. Der Bürgermeister hebt hervor, dass essenzielle Schutzmaßnahmen, wie das Einsanden sowie das ordnungsgemäße Abschalten von Stromleitungen, nicht eingehalten wurden, was Leben gefährden kann.

Kurze Werbeeinblendung

Privatwirtschaftlicher Ausbau ohne öffentliche Förderung

Das Landratsamt Main-Tauber erklärt, dass der Glasfaserausbau in der Region privatwirtschaftlich erfolgt, ohne öffentliche Fördermittel. Dass diese Vorgehensweise als die einzige Lösung zur Bereitstellung von schnellem Internet in einem dünn besiedelten Gebiet gilt, ist jedoch umstritten. Pressesprecher Markus Moll hebt hervor, dass die Erwartungen an die BBV immer wieder vermittelt wurden, der aktuelle Zustand jedoch unzulässig ist.

Rückläufige Kommunikation und Vertrauensverlust

Die Schwierigkeiten beim Ausbauprojekte werfen Fragen über die Verlässlichkeit der BBV auf. Laut Moll werde das Unternehmen in den kommenden Monaten unter Druck stehen, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen und eine solide Ausbauplanung vorzulegen. In einem kürzlich gehaltenen Informationsabend in Wittighausen war das Interesse der Bürger groß, was zeigt, dass die Bevölkerung über die Entwicklungen informiert werden möchte.

Zukunft des Glasfaserausbaus ungewiss

Wessels hat die Genehmigung zur Erschließung öffentlicher Flächen vorerst entzogen, bis die bestehenden Schäden behoben sind. Die Frustration ist groß, da die versprochenen Fristen für den Abschluss der Arbeiten nicht eingehalten werden, und es noch bis zum Frühjahr 2025 dauern könnte, bis der Ausbau in den betroffenen Gemeinden abgeschlossen ist.

Zusammengefasst steht der Glasfaserausbau in Großrinderfeld nun an einem kritischen Punkt. Der unzureichende Fortschritt der Arbeiten und die damit verbundenen Risiken haben nicht nur das Vertrauen der Bevölkerung in die Verantwortung der ausführenden Unternehmen erschüttert, sondern auch die Notwendigkeit einer transparenten Kommunikation deutlich gemacht.

– NAG

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"