In Lübeck hat ein gewaltsamer Übergriff auf einen Fanbus aus Oldenburg für große Aufregung gesorgt. Der Vorfall ereignete sich am Samstagabend, als die Oldenburger Fans nach einem Auswärtsspiel in Todesfelde nach Hause zurückkehrten. Die Polizei hat sofort Ermittlungen eingeleitet und prüft insbesondere die Rolle der Ultras des VfB Lübeck. In Erwartung einer angespannten Situation hat die Polizeidirektion Emsland/Grafschaft Bentheim das kommende Regionalligaspiel zwischen dem SV Meppen und dem VfB Lübeck als Hochrisikospiel eingestuft.
Aufgrund dieser Einschätzung wird die Sicherheitslage rund um das Spiel am Samstag (15 Uhr) besonders intensiv überwacht. „Für diese Partie gelten besondere Umstände“, erklärte ein Polizeisprecher. Diese Vorbereitungen sind nicht überraschend, da sowohl der Norddeutsche Fußball-Verband (NFV) als auch die Polizei vor der Saison ähnliche Risiken erkannt haben.
Verstärkte Sicherheitsvorkehrungen
Die Polizei hat angekündigt, die Sicherheitsvorkehrungen in Meppen zu verstärken. Neben einer erhöhten Polizeipräsenz werden auch mehr Ordner als sonst im Einsatz sein. „Wir sehen ein erhöhtes Risiko durch die aktiven Fanszenen beider Vereine“, so der Polizeisprecher. Schätzungen zufolge verfügen die Ultras des SV Meppen über rund 200 aktive Mitglieder, während der VfB Lübeck sogar 250 bis 300 Ultras aufweist.
Um möglichen Konflikten vorzubeugen, hat die Polizei eine Anstoßzeit am Nachmittag empfohlen. Dies war besonders wichtig, da am selben Abend auch der VfB Oldenburg ein Heimspiel gegen St. Pauli II austrägt, was zu Spannungen zwischen den Fanlagern führen könnte. Die Sicherheitsbehörden sind also in höchster Alarmbereitschaft.
Weitere Einzelheiten zum Vorfall
Der Übergriff auf die Oldenburger Fans wurde zwar von der Polizei „zur Kenntnis genommen“, jedoch nicht als maßgeblicher Faktor bei der Sicherheitsbewertung für das Spiel angesehen. Ein Polizeisprecher merkte an: „Aus unserer Sicht ist dies nicht relevant“, da keine Fan-Gruppierungen aus Oldenburg in Meppen erwartet werden. Diese Entscheidung könnte eventuell auf bestehende Feindschaften zwischen den Ultras der beiden Städte zurückzuführen sein.
Für das Spiel in der Hänsch-Arena werden etwa 6.000 Zuschauer erwartet, darunter auch rund 300 aus Lübeck. Die Polizei plant, die meisten Gäste über die „Straßenroute“ anreisen zu lassen, also mit Bus und Auto. Informationen deuten darauf hin, dass mehrere Fanbusse die rund 300 Kilometer nach Meppen zurücklegen werden. Von der Autobahnabfahrt bis zum Stadion soll die Polizei eine Eskorte bereitstellen.
Obwohl die Polizeivorkehrungen umfangreich sind, zeigt sich der VfB Lübeck optimistisch. Geschäftsführer Florian Möller äußerte: „Wir gehen davon aus, dass in Meppen ein gutes Sicherheitskonzept vorliegt und haben deshalb keine Bedenken.“ Das Team wird bereits am Freitag anreisen und in einem Stadionhotel übernachten, was jedoch aus logistischen Gründen geschieht und weniger mit Sicherheitsfragen zu tun hat.
Der Vorfall und die darauffolgenden Vorbereitungen zeigen, wie ernst die Sicherheitsbedenken im Kontext des Fußballs genommen werden. Die Polizei und der Fußballverband bemühen sich, mit einem umfassenden Sicherheitskonzept der Situation gerecht zu werden.