In einem dramatischen Appell haben die Vertreter der Geflügelwirtschaft auf der Tagung in Todendorf bei Teterow die hohen Haltungsstandards in Deutschland angeprangert. Laut Marion Dorn, der Vorsitzenden des Geflügelwirtschaftsverbandes, gefährden die uneinheitlichen Vorschriften innerhalb der EU das Überleben heimischer Produzenten. "Wir fordern Brüssel auf, endlich für gleiche Bedingungen zu sorgen!", rief Dorn aus, während sie die Verbraucher dazu drängte, Geflügel aus Deutschland zu bevorzugen, um die eigene Industrie zu unterstützen.
Ruf nach weniger Bürokratie und mehr Unterstützung
Robert Römer, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls, stimmte diesem Aufruf bei und forderte eine Zurückhaltung der Politik beim Vorantreiben immer neuer Forderungen für noch höhere Haltungsstandards. Landwirte verbessern seit Jahren kontinuierlich ihre Haltungsbedingungen in Zusammenarbeit mit dem Lebensmitteleinzelhandel. Römer warnte jedoch, die Verbraucher seien nicht bereit, für mehr Tierwohl tiefer in die Tasche zu greifen: "Das ist die Realität!" Er betonte, dass der Staat einen Rahmen schaffen sollte, der den Landwirten hilft, ihre Erfahrungen sinnvoll einzubringen.
Der Präsident des Bauernverbandes MV, Karsten Trunk, kritisierte ebenfalls die Forderungen des Bundeslandwirtschaftsministeriums nach mehr Tierwohl und höheren Haltungsstufen. "Die Bürger interessiert oft nicht, was genau hinter diesen Haltungsstufen steckt," so Trunk. "Wir müssen die bereits bestehenden hohen Standards in der konventionellen Produktion anerkennen." Es ist klar: Die Debatte über Tierwohl wird von verschiedenen Seiten geführt, doch die Frage bleibt, wer letztendlich die Preise dafür zahlen wird.
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