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Bremens erstes Frauen-Eiscafé: Sumejas Traum oder Ausgrenzung?

Bremen – In der Bremer Gastronomieszene hat sich ein neuer Trend etabliert, der schnell für Gesprächsstoff sorgt. Mit nur 18 Jahren hat Sumeja Zumberi ihren Traum verwirklicht und ein Café eröffnet. Doch das Besondere an ihrem „Baresha“: Hier sind Männer nicht willkommen. Dieses Café, das als erstes „Frauen-Eiscafé“ in Bremen gilt, befindet sich im multikulturellen Stadtteil Gröpelingen, wo viele Bewohner einen Migrationshintergrund haben.

Die Idee zu einem geschützten Raum für Frauen kam Zumberi, nachdem sie beobachtet hatte, dass in den Cafés der Umgebung oft überwiegend Männer anzutreffen sind. Seit der Eröffnung vor sechs Wochen ist das Konzept in den sozialen Medien umstritten – während sie positive Rückmeldungen von ihren Kundinnen erhält, kommt auch viel Kritik. „Ich lasse mich davon nicht beirren“, sagt sie und bleibt fest davon überzeugt, dass viele Frauen sich in ihrem Café wohler fühlen als anderswo.

Der Rückzugsort für Frauen

„Frauen, die im Alltag schlechte Erfahrungen gemacht haben, finden bei mir einen sicheren Ort“, erklärt Zumberi. Das Café bietet Platz für etwa 30 Frauen und wird gerne besucht, insbesondere von Müttern, die mit ihren Kindern kommen oder von Frauen, die eine Pause vom stressigen Alltag brauchen. Männer dürfen zwar an der Theke ein Eis kaufen, sind jedoch nicht erwünscht, länger zu bleiben.

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Die Unterstützung ihrer Familie, die seit 30 Jahren in Deutschland lebt, spiele eine wichtige Rolle für die junge Unternehmerin. Ihr Vater kümmert sich um die finanziellen Belange, während ihre Mutter im Café mitarbeitet. Zumberis Familie hat ihre Wurzeln im Kosovo und bringt somit eine interkulturelle Perspektive in das Café ein.

„Ich habe ausschließlich positives Feedback bekommen“, betont Zumberi und fährt fort: „Die Frauen kommen hierher, um ungestört zu plaudern und sich auszutauschen. Sie fühlen sich wohl.“ Eine zufriedene Kundin beschreibt es so: „Hier kann ich entspannen, ohne von Männern gestört zu werden.“

Kontroversen rund um das Angebot

Dennoch gibt es auch viel Widerstand gegen das Konzept von „Baresha“. Die Meinungen auf sozialen Medien sind gespalten, und viele Nutzer äußern sich kritisch. „Das ist Ausgrenzung des anderen Geschlechts“, bemerkt ein Facebook-Nutzer. Andere unterstützen die Idee und sprechen von einem „Safe Space“ für Frauen, einem Begriff, der Orte beschreibt, an denen Menschen vor Diskriminierung geschützt sind.

Einige Frauen äußern Bedenken hinsichtlich der Geschlechtertrennung in der Öffentlichkeit. Eine kommentiert: „Wir leben in einer Gesellschaft, in der Männer und Frauen gerne zusammen Zeit verbringen können. Diese Trennung empfinde ich als Rückschritt.“ Eine andere Nutzerin fragt, warum es als Männerfeindlichkeit angesehen werde, wenn Frauen einfach einmal unter sich sein wollen.

Frauenrechtlerin Seyran Ates hat eine klare Meinung zu der Entwicklung und äußert sich besorgt. „Es ist dramatisch, dass diese Bewegung wächst“, sagt sie und spricht von einer stärkeren Strömung unter orthodoxen und traditionellen Musliminnen, die das Patriarchat nicht in Frage stellen.

Die Diskussionslinien über das Café zeigen, wie sehr die unterschiedlichen Ansichten über Frauenräume variieren. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Dehoga in Bremen sieht kein ähnliches Konzept in der Region, hebt jedoch hervor, dass solche Räume für Frauen zum Austausch in einer migrantischen Gesellschaft durchaus sinnvoll sein können.

Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die öffentliche Meinung über solche Cafés entwickeln wird und ob sich möglicherweise ähnliche Konzepte in anderen Städten etablieren könnten. Informationen über die mittlerweile hitzige Debatte rund um das Konzept finden sich auch hier.

Quelle/Referenz
bild.de

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