Stau, wohin das Auge reicht! In den Gemeinden Ritterhude und Schwanewede ist der Verkehr zum Stillstand gekommen, und die Autofahrer sind frustriert. Der Grund? Die Autobahn GmbH hat die Auf- und Abfahrten an der Anschlussstelle „Bremen-Nord“ an der Autobahn 27 für dringend notwendige Sanierungsarbeiten gesperrt. Diese Baustelle sorgt seit Mitte Oktober für massive Verkehrsbehinderungen, die seit Ende der Herbstferien dramatisch zugenommen haben. Die Situation ist so angespannt, dass die Auswirkungen bis nach Osterholz-Scharmbeck zu spüren sind.
Die Probleme häufen sich: In Ritterhude ist die Landesstraße 151 wegen des Neubaus der Schlossbrücke gesperrt, und zusätzlich musste die Riesstraße aufgrund einer Fahrbahnabsackung kurzfristig dichtgemacht werden. Bürgermeister Jürgen Kuck ist entsetzt: „Die Situation ist für die Bürgerinnen und Bürger nicht mehr akzeptabel! Hätte die Autobahn GmbH ihre Planung rechtzeitig abgestimmt, wären wir jetzt nicht in dieser Situation.“ Die Ausweichroute über die Anschlussstelle Schwanewede kann den zusätzlichen Verkehr nicht bewältigen, und die nicht optimal abgestimmten Ampelschaltungen verschärfen das Chaos noch weiter. Christina Jantz-Herrmann, Bürgermeisterin von Schwanewede, bestätigt: „Das Ergebnis: Stau!“
Forderung nach besserer Koordination
Die Autobahn GmbH steht in der Kritik, denn üblicherweise werden solche Sperrungen mit dem Landkreis Osterholz als Unterer Straßenverkehrsbehörde rechtzeitig abgestimmt, um Überschneidungen zu vermeiden. Diese Abstimmung fand diesmal jedoch nicht statt. Landrat Bernd Lütjen fordert jetzt einen Dialog mit Cord Lüesse, dem Direktor der zuständigen Niederlassung Nordwest der Autobahn GmbH. „Straßen müssen saniert werden. Aber die Bürgerinnen und Bürger erwarten zu Recht, dass die Maßnahmen der unterschiedlichen Bauherren vernünftig koordiniert werden“, erklärt Lütjen. Er plant, Lüesse in den Landkreis Osterholz einzuladen, um künftige Bauarbeiten besser zu koordinieren und solche Verkehrschaos-Situationen zu verhindern.