Die Wiesbadener Ellenbogengasse steht derzeit im Fokus umfassender Erneuerungsmaßnahmen. Diese Initiative, die in fünf Bauabschnitten durchgeführt wird, umfasst die Erneuerung von Gas-, Strom- und Trinkwasserleitungen sowie die Hausanschlüsse. Ein besonderes Highlight ist die erstmalige Verlegung einer Fernwärmeleitung, die den Anliegern nicht nur Energieeffizienz bringt, sondern auch den flächendeckenden Ausbau des Fernwärmenetzes in Wiesbaden unterstützt.
Die Bauarbeiten sollen bis zum 31. Oktober 2023 abgeschlossen sein, gefolgt von einer kurzen Winterpause. Diese Pause wird genutzt, um die Ellenbogengasse zwischen Marktplatz und Neugasse grundhaft zu erneuern. Dabei wird die Straße nicht nur technisch aufgewertet, sondern auch optisch verbessert, um sich harmonisch in das Pflaster der angrenzenden Fußgängerzone einzufügen.
Maßnahmen zur Unterstützung des Einzelhandels
Ein entscheidendes Anliegen bei diesen Arbeiten ist es, den Einzelhandel nicht zu beeinträchtigen, besonders mit dem Weihnachtsgeschäft im Blick. Daher wird ein Winterprovisorium mit einer reversiblen Asphaltdecke eingerichtet. Dieses wird es ermöglichen, die Straße bis zum Wiederbeginn der Arbeiten im Frühjahr 2025 befahrbar zu halten.
Sobald die Temperaturen es zulassen, wird das Tiefbau- und Vermessungsamt mit den Arbeiten an der Straße fortfahren. Geplant ist, die Ellenbogengasse auf einer Länge von 117 Metern komplett zu sanieren und mit 700 Quadratmetern hellen Natursteinplatten auszustatten. Eine Ablaufrinne in der Mitte der Gasse wird dafür sorgen, dass Regenwasser effizient abgeführt wird.
Andreas Kowol, der Baudezernent, betont, dass die enge Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen allen Beteiligten dazu beigetragen hat, die verschiedenen Schritte harmonisch zu koordinieren. Dies, so Kowol, ermöglicht nicht nur eine Einsparung an Ressourcen und finanziellen Mitteln, sondern reduziert auch die Bauzeit erheblich und minimiert die Unannehmlichkeiten für Anwohner sowie lokale Gewerbetreibende.
Zugänglichkeit und Sicherheit während der Bauarbeiten
Ein weiteres wichtiges Element der Bauarbeiten ist die Zugänglichkeit der Geschäfte und Wohnhäuser. Während der Baumaßnahmen bleibt gewährleistet, dass alle Geschäfte und Gebäude jederzeit für Kundinnen und Kunden sowie Anwohnerinnen und Anwohner zugänglich sind. Jedoch müssen motorisierte Lieferungen während der Bauzeit ausgesetzt werden, die Anlieferung erfolgt stattdessen fußläufig.
Um auch im Notfall die notwendige Erreichbarkeit für die Feuerwehr zu gewährleisten, werden die Bauabschnitte nur maximal 25 Meter groß geöffnet. Dies wurde im Vorfeld intensiven Gesprächen mit Vertretern des Einzelhandels und der Gastronomie besprochen, um eine reibungslose Durchführung der Arbeiten zu garantieren.
Die Entscheidung zur Erneuerung der Ellenbogengasse wurde im März 2023 von der Stadtverordnetenversammlung getroffen. Ziel ist es, diese zentrale Lage in Wiesbaden nicht nur funktional zu verbessern, sondern auch die Aufenthaltsqualität für Bürger und Besucher zu steigern. Die gesamten Kosten für das Projekt belaufen sich auf etwa 1,12 Millionen Euro und die Fertigstellung wird bis Juni 2025 angestrebt.
Bedeutung der Erneuerung für Wiesbaden
Die Erneuerung der Ellenbogengasse ist ein wesentliches Element der Stadtentwicklung in Wiesbaden. Im Rahmen der Renovierung wird nicht nur die Infrastruktur modernisiert, sondern es wird auch ein Beitrag zur Förderung nachhaltiger Energien und zu einem ansprechenden Stadtbild geleistet. Diese Maßnahmen spiegeln die Bemühungen der Stadt wider, in einer sich schnell urbanisierenden Welt attraktiv zu bleiben und den Bedürfnissen ihrer Einwohner gerecht zu werden.
Im Rahmen der Baumaßnahmen in der Wiesbadener Ellenbogengasse stehen nicht nur die infrastrukturellen Erneuerungen im Vordergrund, sondern auch die langfristigen Vorteile für die Anwohner und den Einzelhandel. Die Implementierung einer Fernwärmleitung stellt einen essenziellen Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren und nachhaltigeren Energieversorgung dar. Fernwärme ist bekannt für ihre Effizienz und kann insbesondere in städtischen Gebieten die CO2-Emissionen signifikant senken. Dies ist besonders relevant, da die Stadt Wiesbaden ihre Klimaziele hinsichtlich der Reduzierung von Treibhausgasen weitreichend verfolgt. Laut den aktuellen Berichten der Stadtverwaltung strebt Wiesbaden an, die CO2-Emissionen bis 2030 um 55 % im Vergleich zu 1990 zu senken.
Durch die Anbindung an das Fernwärmenetz wird nicht nur die Heating-Effizienz verbessert, sondern auch die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert, was übergeordnet zur umweltpolitischen Agenda des Landes Hessen beiträgt. Hierbei spielt auch die Einbeziehung der Bürger eine wichtige Rolle. Viele Anwohner wurden im Vorfeld der geplanten Maßnahmen in die Entscheidungsprozesse eingebunden, um Transparenz zu schaffen und die spezifischen Bedürfnissen der Gemeinschaft zu berücksichtigen. Diese partizipative Vorgehensweise sorgt nicht nur für Akzeptanz, sondern fördert auch das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Stadt.
Auswirkungen auf den lokalen Einzelhandel und die Gastronomie
Die Bauarbeiten in der Ellenbogengasse stellen eine Herausforderung für den lokalen Einzelhandel und die Gastronomie dar, insbesondere während der regulären Geschäftszeiten. Um sicherzustellen, dass Geschäftstätigkeiten nicht beeinträchtigt werden, wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen. Die Einrichtung eines Winterprovisoriums mit einer reversiblen Asphaltdecke ist ein Beispiel, wie die Stadtverwaltung versucht, die negativen Auswirkungen auf die Geschäfte während der kritischen Weihnachtszeit zu minimieren. Händler und Gastronomen können so weiterhin ihre Dienstleistungen anbieten und Umsätze generieren, was für die lokale Wirtschaft von entscheidender Bedeutung ist.
Die abgestimmte Kommunikation zwischen der Stadtverwaltung, den Geschäftsinhabern und den Anwohnern hat dazu beigetragen, Bedenken und Ängste zu adressieren. Um den Zugang zu den Geschäften zu erleichtern, bleiben alternative Zugangswege für Fußgänger offen, selbst wenn der motorisierte Lieferverkehr eingeschränkt ist. Laut einer Umfrage unter den betroffenen Geschäftsinhabern unterstützen 85 % die geplanten Maßnahmen, da sie glauben, dass die langfristigen Vorteile, wie die Attraktivitätssteigerung des Standortes und ein besseres Einkaufserlebnis, die kurzfristigen Unannehmlichkeiten überwiegen.
Finanzierung und Kosten der Baumaßnahmen
Die Gesamtkosten für die Erneuerung der Ellenbogengasse belaufen sich auf 1,12 Millionen Euro. Diese Investition wird sowohl von der Stadt Wiesbaden als auch auf Landes- und Bundesebene unterstützt. Ein Teil der Finanzierung könnte durch Zuschüsse im Rahmen von Förderprogrammen zur Stadtentwicklung gedeckt werden. Solche finanziellen Mittel sind nicht nur für die bauliche Erneuerung, sondern auch für die Verbesserung der Lebensqualität vor Ort von großer Bedeutung. Es ist zu erwarten, dass diese umfassenden Investitionen in Infrastruktur und Energieeffizienz langfristig positive wirtschaftliche Effekte haben, die zu einer Revitalisierung des Stadtteils führen.
Die Kosten für die einzelnen Bauabschnitte werden transparent dokumentiert, um die Öffentlichkeit über die Verwendung der Mittel zu informieren. Dies fördert nicht nur das Vertrauen in die Stadtverwaltung, sondern motiviert auch weitere private Investitionen in die Infrastruktur der Wiesbadener Innenstadt. Die positive Resonanz und das Engagement der Bürger und Geschäftsinhaber sind Teil einer größeren Strategie, die Wiesbaden als attraktiven Standort für alle Beteiligten zu positionieren, nicht zuletzt auch im Hinblick auf zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten.
Die Baumaßnahmen an der Ellenbogengasse sind ein Beispiel dafür, wie durchdachte Planung und Kommunikation in städtischen Projekten entscheidend sind, um den Bedürfnissen der Gemeinschaft gerecht zu werden und gleichzeitig ökologische und ökonomische Ziele zu verfolgen. Es bleibt zu hoffen, dass die Maßnahmen nicht nur die physische Infrastruktur verbessern, sondern auch das soziale und wirtschaftliche Gefüge in Wiesbaden stärken.
– NAG