In Kassel steht eine aufregende Neuerung bevor: Die Stadt plant, die Anschaffung von Balkonkraftwerken mit einem Zuschuss von 150 Euro zu unterstützen. Diese steckerfertigen Solaranlagen bieten Hausbesitzern und Mietern die Möglichkeit, Sonnenenergie effizient zu nutzen, auch wenn die warmen Monate vorbei sind. Der Beschluss, das Förderprogramm zu starten, wurde von der Jamaika-Koalition aus Grünen, CDU und FDP sowie der Linken im Finanzausschuss am Mittwochabend angenommen. Die Richtlinie zur Beantragung des Zuschusses soll am 14. Oktober in Kraft treten.
Der CDU-Fraktionschef Holger Augustin betonte, dass Balkonkraftwerke zwar keinen großen Umweltschutz auf eigene Faust garantieren, aber dennoch einen wichtigen Beitrag leisten: „Nutzer lernen mit Balkonkraftwerken den Umgang mit der neuen Energiewirtschaft“, sagte er. Der Plan hat allerdings auch seine Kritiker: Die SPD betrachtet den Betrag von 150 Euro als „unverhältnismäßig“ und fordert eine ernsthaftere Auseinandersetzung mit Klimaschutzmaßnahmen. Anke Bergmann, die Fraktionsvorsitzende der SPD, erklärte, dass die Kosten für die Anlagen, die zwischen 800 und 1000 Euro liegen, den Zuschuss nicht rechtfertigen.
Finanzierung und Umsetzung des Programms
Die Finanzierungsstrategie für das Förderprogramm umfasst 50.000 Euro für das laufende Jahr, während für die folgenden Jahre 150.000 Euro 2025 und 100.000 Euro 2026 eingeplant sind. So können interessierte Haushalte einen Antrag stellen, der nach einer digitalen Prüfung über das städtische Portal kassel.de auch genehmigt werden muss. Die Auszahlung erfolgt erst nach Bestätigung der Förderfähigkeit durch die Stadt.
Leistungsempfänger mit geringem Einkommen haben zudem die Möglichkeit, bis zu 500 Euro für die Anschaffung ihrer Balkonkraftwerke über den Verein Energie 2000 zu erhalten. Dieser Verein wird auch die Installation der Solaranlagen sowie den gesamten Antragsprozess unterstützen. Eine Energiesparberatung wird vor der Installation durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Anschaffung sinnvoll ist.
Obwohl die SPD den Zuschuss als gering einschätzt, erfreut sich die Idee an positiver Resonanz aus anderen Kommunen. Eva Koch, die Fraktionsvorsitzende der Grünen, zeigte sich verwundert über die ablehnende Haltung der SPD und verwies auf das wachsende Interesse an der Förderung. „Andere Kommunen sind neidisch auf diese Förderung in Kassel“, sagte sie.
Für Kassel ist dieses Förderprogramm ein Schritt in eine nachhaltigere Zukunft mit dem Ziel, mehr Haushalte zur Nutzung von erneuerbaren Energien zu motivieren. Angesichts der wachsenden Bedeutung von Umweltschutz und der Stabilität der Energienutzung in den kommenden Jahren, könnte es der Stadt gelingen, nicht nur individuelle Haushalte zu unterstützen, sondern auch einen regionalen Trend zu setzen. Mehr Details zu diesem Förderprogramm sind hier nachzulesen.