Im Dynamikum in Pirmasens fand am ersten Dienstag der Herbstferien ein innovativer Workshop statt, der Jugendlichen die lebenswichtige Fähigkeit lehrte, mit einem Defibrillator umzugehen. Der Mediziner Max Wagner, Assistenzarzt an der Pirmasenser Klinik für Anästhesiologie, vermittelte den Teilnehmern nicht nur theoretisches Wissen, sondern orchestrierte auch praktische Übungen, die zeigten, wie man in einem Notfall richtig handelt. Der Workshop richtete sich an Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren und sollte ihr Bewusstsein für Erste Hilfe stärken.
Besonders eindrucksvoll war die Demonstration der Funktionsweise eines Defibrillators. Zunächst erklärte Wagner, dass diese Geräte bis zu 4000 Volt abgeben können. Um den jungen Teilnehmenden einen greifbaren Eindruck zu vermitteln, wurde ein Bandgenerator verwendet, der kleine Blitze erzeugte und erstaunte Gesichter hervorrief. Diese spannende und visuelle Erklärung machte den Teilnehmern deutlich, wie modernste Technik in der Notfallmedizin eingesetzt wird.
Die Bedeutung der ersten Minuten
Wagner machte den Jugendlichen klar, dass Zeit im Notfall gegen einen arbeitet. „Erste Hilfe muss schnell erfolgen. Nach drei Minuten ohne Sauerstoff beginnen die Gehirnzellen abzusterben“, betonte er. Dies verdeutlichte die Dringlichkeit des Eingreifens bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand. Viele Fragen der jungen Mediziner zeugten von einem bemerkenswerten Engagement und dem Wunsch, das Gelernte zu verinnerlichen. So erfuhr etwa ein Teilnehmer, dass man bei einem elektrischen Unfall Abstand halten sollte, um sich selbst nicht in Gefahr zu bringen.
Die junge Generation wurde dazu ermutigt, während eines Notfalls ruhig zu bleiben. „Ihr könnt dabei nichts falsch machen, solange ihr versucht zu helfen“, ermutigte Wagner die Teilnehmer. Die Bedienung des Automatisierten Externen Defibrillators (AED) klappt mit Einfachheit, da das Gerät selbstständig analysiert, ob ein Schock notwendig ist oder nicht.
Nach der theoretischen Einführung folgte der praktische Teil. Wagner präsentierte einen Reanimationstrainer, den er humorvoll „Herrn Mayer“ nannte. Die Jugendlichen mussten nun praktisch unter Beweis stellen, was sie gelernt hatten. Maya war die Erste, die die Hände anlegte, den AED auspackte und die Anweisungen der Computerstimme befolgte. Diese Stimme erleichterte den Prozess, indem sie klare Schritte gab: Elektroden anbringen, das Kabel anschließen und anschließend den benötigten Schock auslösen. Mit klarem Befehl hieß es dann: „Nehmen Sie jetzt Abstand vom Patienten.“
Die Nutzung des Defibrillators demonstrierte eindrucksvoll, wie wichtig es ist, den Anweisungen zu folgen. Qualität und Effizienz sind in Notsituationen unerlässlich, weshalb das Gerät auch die Geschwindigkeit der Herzdruckmassage angibt, die mindestens 100 Mal pro Minute erfolgen muss.
Eine wichtige Frage, die aufkam, bezog sich auf die Risiken einer Herzdruckmassage. „Kann man dabei Rippen brechen?“, wollte ein Jugendlicher wissen. Wagner bekräftigte dies und erläuterte, dass bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand die Patienten kein Schmerzempfinden haben. Daher sei es immer besser, aktiv zu helfen, als untätig zu bleiben.
Somit wurde der Workshop zu einer lehrreichen Erfahrung für alle Beteiligten. Die Jugendlichen verstanden, dass sie in der Lage sind, Leben zu retten, indem sie die richtigen Schritte unternehmen und sich nicht von Ängsten zurückhalten lassen. Solche Initiativen sind nicht nur sinnvoll, sondern auch unerlässlich, um eine sichere Gemeinschaft zu fördern. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie bei www.rheinpfalz.de.
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