In Niederösterreich, insbesondere im Bezirk St. Pölten, gewinnt die Anschaffung von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) immer mehr an Bedeutung. Diese Entwicklung bringt jedoch auch neue Herausforderungen mit sich, insbesondere im Bereich des Brandschutzes. Bezirksfeuerwehrkommandant Georg Schröder warnt davor, die möglichen Gefahren von PV-Anlagen zu unterschätzen. „Wenn PV-Anlagen einmal brennen, dann aber richtig. Und dann sind diese auch nicht so einfach zu löschen“, erklärt er. Selbst Anlagen, die im Brandfall abgeschaltet werden, können weiterhin gefährlich bleiben, da sie Sonnenlicht absorbieren und Strom erzeugen, was das Risiko von Stromschlägen erhöht. Um die Feuerwehrkräfte in diesem sensiblen Bereich zu schulen, wurde am 26. November 2024 eine spezielle Fortbildung initiiert, geleitet von dem Brandschutzexperten Pius Schafhuber.
Die Feuerwehrmitglieder des Bezirks beschäftigten sich dabei intensiv mit den Themen vorbeugender Brandschutz und die speziellen Herausforderungen, die durch den Betrieb von PV-Anlagen entstehen können. Laut TÜV Rheinland und dem Fraunhofer Institut, die über Jahre hinweg die Brandgefahren von Solaranlagen untersucht haben, ist die Brandgefahr insgesamt gering. Lediglich 0,006 Prozent der Anlagen haben in der Vergangenheit nennenswerte Brandschäden verursacht. Dies stellt PV-Anlagen in etwa auf die gleiche Risikostufe wie herkömmliche Elektroinstallationen. Dennoch ist es wichtig, die Brandursachen nicht zu ignorieren. Über ein Drittel der Brände resultieren aus den PV-Komponenten selbst, häufig durch Überhitzung bei Verschmutzung oder durch Fehler während der Installation.
Brandschutzmaßnahmen und rechtliche Vorgaben
Ein weiterer Aspekt, der bei der Errichtung von PV-Anlagen berücksichtigt werden muss, sind die Abstandsregelungen zu Nachbargebäuden, die je nach Bundesland unterschiedlich sein können. Diese Vorschriften tragen dazu bei, die Ausbreitung von Bränden zu verhindern und den Einsatzkräften die nötigen Handlungsspielräume zu gewähren. Aus Sicht der Brandschutztechnik ist die korrekte Installation von Elektroleitungen entscheidend, um Überlastungen und Kurzschlüsse zu vermeiden. Die DIN VDE 0100-712 bietet konkrete Vorgaben für die Sicherheit von Niederspannungsanlagen und betreibt ebenfalls den vorbeugenden Brandschutz. Des Weiteren sollten PV-Anlagen regelmäßig gewartet werden, um potenzielle Brandursachen frühzeitig zu erkennen.
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