Die Nacht vom Freitag auf Samstag präsentiert sich als ideale Gelegenheit, um die faszinierenden Polarlichter zu beobachten. Dank einer hohen Sonnenaktivität wird empfohlen, den Blick in den Himmel zu richten, besonders wenn das Wetter mitspielt und der Himmel klar bleibt. Laut den Wetterprognosen in Bremen sind die Aussichten positiv: Ein besonderes Augenmerk sollte auf die klaren Himmel zurückgelegt werden, während es nur vereinzelt leichten Nebel und sehr milde Bewölkung geben könnte. Doch es kann kühl werden, mit Temperaturen, die auf bis zu zwei Grad sinken. Daher ist es ratsam, sich entsprechend warm anzuziehen.
Wie man die Polarlichter am besten sehen kann, erklärt der Experte Andreas Vogel vom Bremer Olbers-Planetarium. Er hebt hervor, dass die Lichter zwar mit bloßem Auge sichtbar sein können, man sich dafür jedoch von den hell erleuchteten Stadtbereichen entfernen sollte. "Am besten ist es, auf das Land, wo man einen klaren Blick Richtung Norden hat", rät Vogel.
Wo und wann ist die beste Sicht auf Polarlichter?
In Bremen bietet sich das Kunstwerk "Metalhenge" als geeigneter Beobachtungsort an, während das Blockland eine ebenfalls ansprechende Option darstellt. Wenn man jedoch in Richtung Bremerhaven geht, besteht dort möglicherweise eine noch größere Chance, die Lichter zu sehen, da man sich weiter nördlich befindet. Laut Vogel könnte man gegen 23 Uhr erste Sichtungen erwarten, doch die genaue Erscheinungszeit ist schwer vorherzusagen. "Man sollte zwischen 23 Uhr und 2 bis 3 Uhr immer wieder einen Blick in den Himmel werfen", fügt er hinzu.
Für diejenigen, die nicht sofort nach draußen gehen möchten, empfiehlt sich der Blick auf Polarlicht-Webcams. Diese könnten helfen einzuschätzen, ob es die Mühe wert ist, nach draußen zu gehen. "Wenn auf Rügen nichts zu sehen ist, werden wir hier auch keine Polarlichter sehen", erklärt Vogel.
Die Wissenschaft dahinter: Wie entstehen Polarlichter?
Polarlichter sind ein faszinierendes Naturphänomen, das von der Sonne ausgelöst wird. Der Prozess beginnt mit Sonnenflecken und einer hohen Sonnenaktivität, was bedeutet, dass regelmäßig Teilchen mit hoher Energie in Richtung Erde geschleudert werden. Diese Protonen treffen innerhalb von 24 bis 48 Stunden auf das Magnetfeld der Erde und dringen in die Atmosphäre ein. Wenn die energiereichen Protonen auf den Stickstoff und Sauerstoff unserer Atmosphäre treffen, entsteht das beeindruckende Leuchten, das wir als Polarlichter erleben. "Es ist ähnlich wie das Licht in einer Neonröhre", erklärt Vogel weiter.
Besonders heftige Sonnenstürme könnten sogar dazu führen, dass Polarlichter bei besten Bedingungen bis in die Tropen sichtbar werden. Diese intensiven Stürme können in einigen Fällen technische Probleme verursachen, wie zum Beispiel Überspannungen an Hochspannungsleitungen, was sogar zu Stromausfällen führen kann.
Für diejenigen, die Polarlichter beobachten möchten, gibt es eine gute Nachricht: Solche Gelegenheiten sind gar nicht so selten. Die Sonne altert in einem Zyklus von etwa 11 Jahren, und wir befinden uns gerade in einer Phase, in der die Sonnenaktivität besonders hoch ist. "Dieses Jahr stehen die Chancen extrem gut, Polarlichter zu sehen, besonders während des Sonnenfleckenmaximums", sagt Vogel. Das Maximum kann zwei bis drei Jahre anhalten, weshalb auch im kommenden Jahr möglicherweise weitere Sichtungen möglich sind.
Doch trotz dieser erfreulichen Aussichten gibt es auch Herausforderungen. Das Wetter in Norddeutschland spielt oft nicht mit, und nur bei sternenklarem Himmel sind die Lichtphänomene gut sichtbar. Dennoch, die Erwartungen sind hoch, und jede bewölkte Nacht kann die Chance auf ein unvergessliches Naturschauspiel bedeuten, also macht euch bereit, die Augen nach oben zu richten und zu hoffen, dass die Polarlichter ihren majestätischen Tanz am Himmel entfalten.
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