Im frühen September hatten rund 15 Naturinteressierte die Gelegenheit, an einer informativen Waldbegehung im Röthenbacher Osterholz teilzunehmen. Für die Führung verantwortlich war Andreas Täger, der Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung Westallgäu e.V. Während des rund einstündigen Spaziergangs durch den von Fichten dominierten Nadelmischwald erklärte Täger allen Interessierten die Wichtigkeit der Waldpflege und die Herausforderungen, vor denen Waldbesitzer insbesondere im Hinblick auf die Klimaresilienz stehen.
Ein zentrales Thema der Veranstaltung war der notwendige Umbau der Wälder. „Wir brauchen stabilere, klimaresiliente Mischwälder“, so Täger, der betont, dass der Waldumbau auch die Erholungsbedürfnisse der Bevölkerung und die Sicherheit im Wald betrifft. Entlang von öffentlichen Straßen müssen Waldbesitzer dafür sorgen, dass herabfallende Äste oder umstürzende Bäume keine Gefahrenquelle darstellen. Täger wies darauf hin, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden ist, um im Ernstfall schnell und unkompliziert handeln zu können.
Ökologische Herausforderungen
Ein weiteres Merkwürdiges bei dieser Begehung war die Diskussion rund um das Verhältnis von Wald und Wild. Eine der größten Herausforderungen treten vor allem auf neu aufgeforsteten Flächen auf, wo Rehe durch Wildverbiss signifikante Schäden anrichten können. Viele Waldbesitzer greifen aus diesem Grund zu umstrittenen Methoden, wie dem Schutz der jungen Pflanzen mit Plastikverpackungen. In diesem Zusammenhang plädierte Täger für eine intensivere Bejagung, um den Wildbestand zu regulieren und die Waldverjüngung zu sichern.
Im Rahmen der Begehung stellte Täger auch das interessante Projekt „Wald Klima-Klasse“ vor. Hierbei handelt es sich um ein langfristiges Engagement, bei dem Jugendliche die Möglichkeit haben, sich um ein bestimmtes Waldstück zu kümmern. Ziel ist es, ein Bewusstsein für die Bedeutung von Wäldern zu schaffen und die jungen Teilnehmer praxisnah in die Themen Nachhaltigkeit und Naturschutz einzuführen.
Nicht zu übersehen war auch Täger’s treue Begleiterin, die 18 Monate alte Jagdhündin Biene, die während der gesamten Veranstaltung an der Leine mit von der Partie war. Diese Waldbegehung wurde nicht nur als lehrreiche Erfahrung geschätzt, sondern auch für das lebhafte Interesse aller Teilnehmenden gelobt.
Die Veranstaltung fand im Rahmen von Aktivitäten der Regionalentwicklung Westallgäu Bayerischer Bodensee e.V. statt, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Öffentlichkeit über wichtige Themen rund um den Wald und dessen Pflege aufzuklären und zu informieren. Weitere Informationen zu den behandelten Themen können auch hier nachgelesen werden.