Schockierende Einblicke in die Gefahren des Internets für Kinder präsentiert Silke Müller am 28. Oktober in der Mensa des Medienhauses am Campus in Osterholz-Scharmbeck. Mit ihrem Vortragsprogramm „Gewalt im Netz“ bringt sie die dramatischen Konsequenzen von Cybermobbing und problematischen Inhalten, die Jugendliche im Internet konsumieren, ans Licht. Sie betont, dass Studien zeigen, jeder fünfte Minderjährige schon einmal betroffen war. Besonders besorgniserregend sind die Inhalte, die von Smartphones aus zugänglich sind – von Pornografie bis hin zu extremen Gewaltvideos. Müller unterstreicht, dass die Reichweite und die Schädlichkeit solcher Inhalte kaum zu fassen sind.
Die dunkle Seite des Internets
In ihrem eindringlichen Vortrag beleuchtet Müller, was Kinder tatsächlich im Netz sehen: Verrohende Pornografie, Rassismus, und erschreckend brutal aufbereitete Inhalte, die aus Kriegsgebieten stammen. Diese verstörenden Darstellungen können schockieren und traumatisieren, und führen oft zu psychischen Belastungen wie Depressionen und Schulangst. Eltern sind sich meist nicht bewusst, in welchem digitalen Minenfeld sich ihre Kinder bewegen und erkennen nicht die Notwendigkeit eines aktiven Schutzes. Müller fordert Eltern auf, ihre Aufsichtspflicht ernst zu nehmen und technische Hilfsmittel wie Bildschirmzeitlimits zu nutzen.
Die Polizei sieht sich der wachsenden Kriminalität im Netz oft machtlos gegenüber. Müller prangert die unzureichende Schulung von Eltern und Polizeibeamten an und betont, dass Kinder eine Art Notrufnummer für Online-Übergriffe fordern. Ihre erkenntnissreiche Arbeit weist auch auf den Digital Services Act der EU hin, der zwar vielversprechend ist, jedoch im Alltag nicht genug bewirkt. Die wahren Herausforderungen, so Müller, liegen darin, ein kritisches Bewusstsein zu schaffen – damit Kinder selbstständig zwischen Wahrheit und Fälschung unterscheiden können, besonders in einer Zeit, in der Künstliche Intelligenz die Gefährdungslage weiter verstärkt.
Silke Müller, die als Leiterin einer Oberschule tätig ist und sich für ethische Werte einsetzt, ermutigt zur Zivilcourage: „Kinder müssen lernen, anderen in der digitalen Notlage zu helfen.“ Ihr Engagement und ihr neuestes Buch „Wie schützen wir unsere Kinder?“ sind Teil eines umfassenden Aufrufs für mehr Sicherheit im Netz. Der Vortrag am 28. Oktober beginnt um 19 Uhr – ein Ereignis, das man nicht verpassen sollte!