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Moorregion Elbe-Weser: Sechs Millionen Euro für Naturschutz und Tourismus!

Die vier Landkreise Osterholz, Stade, Rotenburg und Cuxhaven starten mit der Moorregion Elbe-Weser und sichern sich bis 2028 über sechs Millionen Euro EU-Fördergelder für zukunftsweisende Natur- und Kulturprojekte, die nicht nur die Artenvielfalt schützen, sondern auch interaktive Erlebnisse für Touristen bieten sollen!

Die Koordination der vier Landkreise Osterholz, Stade, Rotenburg und Cuxhaven hat sich auf der neuen Plattform www.moorregion.de zusammengefunden, um die ersten Modellprojekte unter dem Banner der „Moorregion Elbe-Weser“ einzuleiten. Diese Initiative ermöglicht den Zugriff auf insgesamt sechs Millionen Euro aus EU-Mitteln, die bis Juni 2028 beantragt werden können. Die wesentliche Bedingung dafür ist, dass die Projekte den Bereichen „Artenvielfalt und Naturräume“ oder „Kultur und Freizeit“ zugutekommen, und zwar über die einzelnen Landkreise hinaus. Eine Arbeitsgruppe, ähnlich dem Leader-Programm für Regionalentwicklung, wird über die eingereichten Ideen entscheiden. Üblicherweise übernimmt die Förderung 60 Prozent der Kosten, sodass von jedem Landkreis lediglich ein Eigenanteil von zehn Prozent verbleibt.

Kreisdezernent Dominik Vinbruck hat den Kreistagsausschuss für Wirtschaft, Kultur und Tourismus über die Fortschritte im Projekt informiert. Eine der zentralen Aufgaben besteht in der Errichtung eines Netzwerks zur Pflege und Bewirtschaftung der Moore. Ziel ist es, bis April 2025 eine Austauschplattform zu schaffen, die durch eine Vollzeitkraft unterstützt wird. Diese wird vom Landkreis Cuxhaven zunächst für drei Jahre eingestellt. Vinbruck betont dabei, dass es darum geht, Vorbehalte gegen die Wiedervernässung der Moore abzubauen. Der Landkreis Osterholz beteiligt sich mit rund 58.500 Euro an den Personal- und Sachkosten.

Digitale Erlebnis-Inszenierungen als Teil der Initiative

Zusätzlich wird ein touristisches Vorhaben zur „Digitalen Erlebnis-Inszenierung“ durchgeführt, das beim Landkreis Stade angesiedelt ist und auf ein Jahr angelegt ist. Dabei stehen Interaktivität und Gamification im Vordergrund. Digitale Inhalte zu historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten werden über verschiedene Formate für Smartphones, Tablets oder VR-Brillen bereitgestellt. Zu den Themen gehören unter anderem die historische Torfschifffahrt, Ziegelei, archäologische Stätten sowie die Geschichte der Moorkolonisation und die damit verbundenen Herausforderungen. Die Besucher der Moorregion sollen ein umfassendes, interaktives Erlebnis entlang von Rad- und Wanderwegen sowie an kulturellen Orten haben.

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Für die Konzeption des digitalen Erlebnisses sind zunächst 7.000 Euro vom Landkreis Osterholz eingeplant. Die eigentliche Umsetzung und digitale Produktion könnte jedoch in den kommenden Jahren bis zu 165.000 Euro kosten. Darüber hinaus plant Osterholz, einen Eigenanteil von weiteren 7.500 Euro beizusteuern, um gemeinsam mit den Partnerlandkreisen ein Gutachten für eine naturverträgliche Besucherlenkung zu erstellen. Ziel hierbei ist es, spezifische Handlungsempfehlungen für empfindliche Moorgebiete zu erarbeiten und verschiedene touristische Highlights sowie Wege und Beschilderungen zu betrachten.

Kritik und Anregungen von der Politik

Kritische Stimmen sind ebenfalls nicht ausgeblieben. Die Grünen-Kreistagsabgeordnete Dörte Gedat hat angeregt, bei der Entwicklung der „Moorregion Elbe-Weser“ nicht nur auf die bekannten Naturräume wie Teufelsmoor und Hammeniederung zu fokussieren oder auf die touristischen Hotspots an der Nordseeküste zu schauen. Sie fordert eine genauere Betrachtung der finanziellen Mittel, die bereits für Vermarktung und Förderung in diesen Regionen fließen.

Auf die Bedenken von Gedat reagierte Dezernatsleiter Vinbruck, indem er darauf hinwies, dass der Westkreis über die Touristikagentur in der Steuerungsgruppe repräsentiert ist und bereits Ziele wie Harriersand und Meyenburg integriert sind. Während die Unterwesermarsch aufgrund der Bodenqualität weniger auf Agrar- und Umweltförderung angewiesen sei, steigert sich bei den Moorbauern die Ungeduld angesichts der fortwährend neuen Pläne und Konzepte. Ein Landwirt äußerte, dass es an der Zeit sei, nun auch aktiv in die Umsetzung zu gehen, besonders was die Aufwuchsverwertung angeht.

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Diese Entwicklungen in der „Moorregion Elbe-Weser“ verdeutlichen die Bemühungen der beteiligten Landkreise, eine nachhaltige Nutzung der Moore zu fördern und gleichzeitig die kulturellen Erlebnisse für Besucher zu bereichern. Es bleibt spannend, wie sich diese Projekte im Laufe der kommenden Jahre entwickeln werden und welche neuen Perspektiven sie für die Region eröffnen können. Weitere Informationen finden sich in einem aktuellen Bericht auf www.weser-kurier.de.

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