Die Theatersaison in Mevenstedt verspricht wieder aufregende Abende mit einem ganz besonderen Stück. Die lokalen Schauspieler präsentieren „Agatha Christies Hobby ist Mord“, ein Kriminalstück, das sich um die legendäre Schriftstellerin Agatha Christie dreht. Doch hier wird nicht nur eine spannende Geschichte erzählt, sondern auch in eine andere Welt eingetaucht, in der Christie selbst zur Ermittlerin wird.
Während einer Probe kommt es zu einem dramatischen Vorfall: Der Schauspieler Stefan Westermann bricht plötzlich auf der Bühne zusammen. Die ersten Vermutungen deuten auf einen Herzinfarkt hin. Doch die brillante Krimiautorin, verkörpert durch die Darsteller, setzt alles daran, den wahren Täter zu entlarven. Da zahlreiche Darsteller Motive haben, bleibt die Frage: Wer hat den Mord begangen?
Ein Krimi auf Plattdeutsch
Zur Aufführung kommt das Stück in einer speziellen plattdeutschen Übersetzung, die Regisseurin Beatrice Monsees zusammen mit ihrem Großvater und dem Vereinsvorstand Diethelm Meyer erarbeitet hat. Ihr Ziel war es, eine Verbindung mit der Region herzustellen und die plattdeutsche Sprache neu zu beleben, nachdem sie nach dem Zweiten Weltkrieg an Ansehen verloren hatte. „Es gibt immer weniger Kriminalstücke in plattdeutscher Sprache, aber ich finde gerade dieses Genre spannend“, erklärt Monsees.
Beatrice Monsees, selbst Teil der Gründungsfamilie der Mevenstedter Theoterspeelers, hat bereits als Kind auf der Bühne gestanden. In dieser Saison bringt sie ihr erstes Regieprojekt auf die Bühne. Dazu werden Kostüme aus den 1950er-Jahren verwendet, die aus privaten Beständen und aus dem Fundus von Milda Schnakenberg stammen. Besonders interessant ist, dass sie für eine „halbe“ Rolle, die eigentlich sehr klein ist, den Schauspieler Michael Frerich-Menzel gewonnen hat, der kürzlich für wenige Sätze verpflichtet wurde, bevor er als Leiche auf der Bühne liegen bleibt.
Kostüme und Inszenierung
Die Herauswahl der Kostüme und die ansprechende moderne Umsetzung des Klassikers seien große Herausforderungen für die Regisseurin gewesen. Doch die Mühe hat sich gelohnt, denn die bedeutende Rolle der plattdeutschen Sprache füllt sich mit Leben. „Die konkrete Umsetzung in ein modernes Kriminalstück auf Plattdeutsch bringt frischen Wind und zieht auch jüngere Zuschauer an“, freut sich Monsees. Die Idee ist, sich durch künstlerische Innovation von anderen plattdeutschen Theatergruppen abzugrenzen.
Die Premiere von „Agatha Christies Hobby ist Mord“ findet am Samstag, den 26. Oktober, im Dorfgemeinschaftshaus Mevenstedt statt. Das Stück wird zudem am 1., 3., 8., 9., 22. und 23. November jeweils ab 19 Uhr aufgeführt, mit einem besonderen Nachmittagstermin am 16. und 17. November, wo es Kaffee und Kuchen gibt. Die Tickets können vorab für zwei verschiedene Telefonnummern reserviert werden. Ein spannender Abend und vielleicht ein wenig Mordsspaß erwarten die Besucher!
Eine tiefgründigere Betrachtung, wie sich die plattdeutsche Sprache durch solche formellen Inszenierungen erholen kann, bietet der Artikel von www.weser-kurier.de.
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