Die Osterholzer Kreisverwaltung setzt sich mit Vehemenz für den Klimaschutz ein, und ein neuer Bericht zeigt, wie vielfältig die Maßnahmen und Fortschritte sind. Im Fokus stehen unter anderem die Unterstützung für Landwirte beim Moorbodenschutz und die Förderung klimaschonenden Bauens. Das Umweltmanagement ist im Amt für Kreisentwicklung angesiedelt, das unter der Leitung von Jana Lindemann einen klaren Kurs verfolgt: nachhaltige Energieerzeugung im Einklang mit den Bedürfnissen der Bürger und Unternehmen vor Ort.
Lindemann betont, dass die Initiativen eng verknüpft sind mit dem Energiewende-Prozess, der darauf abzielt, bis 2030 eine Balance zwischen Erzeugung und Verbrauch von regenerativer Energie im Landkreis zu schaffen. Laut dem aktuellen Bericht ist es essenziell, dass die community ihre Anstrengungen koordiniert, und es existieren bereits zahlreiche Projekte, die in diesem Zusammenhang durchgeführt werden.
Vielseitige Unterstützung für die Bürger
Der neu geschaffene Posten im Kreishaus für den Moorbodenschutz ist zwar noch in der Anfangsphase, hat aber bereits positive Impulse gesetzt. Zwei Halbtagskräfte kümmern sich um die Anliegen der Landwirtschaft, nicht zuletzt als Antwort auf die Herausforderungen, die beim Moorgipfel Ende 2023 zwischen Landwirten und Umweltschützern zur Sprache kamen. Der Austausch von Informationen und Ressourcen ist laut Lindemann unerlässlich, um die klimafreundliche Landwirtschaft zu fördern.
Um auch die breitere Bevölkerung zu erreichen, haben die Kommunen in Lilienthal und Schwanewede Energieberatungsbüros eingerichtet. Diese ermutigen die Bürger, sich über erneuerbare Energien und Energieeffizienz zu informieren. Lindemann hebt hervor, dass diese Angebote unkompliziert und unabhängig sind. Das neue Internetportal www.energiewende-osterholz.de bündelt zahlreiche Informationen und Aktionen, um den Bürgern bei den notwendigen Maßnahmen zur Energieeffizienz zur Seite zu stehen.
Wirtschaftsförderung als Schlüssel
Auch Unternehmen profitieren von den Initiativen des Landkreises. Ein jährlicher Fördertopf von 300.000 Euro ist für Gewerbetreibende vorgesehen, die in ressourcenschonende Technologien investieren möchten. Bislang wurden in diesem Jahr bereits sieben Anträge bewilligt. Die Innovationsagentur Nordostniedersachsen unterstützt zusätzlich Firmen, die eine gezielte Beratung im Förderprozess benötigen. Zudem wird an einem regionalen Netzwerk gearbeitet, das Gewerbetreibende in Sachen Energieeffizienz zusammenbringt.
Ein weiteres interessantes Projekt ist die Einführung von Carsharing, das als umweltfreundliche Alternative zu den traditionellen Fahrzeuginvestitionen der Kreisverwaltung in Betracht gezogen wird. Dies soll nicht nur Ressourcen schonen, sondern auch die Mobilität in der Region nachhaltig verbessern.
Die Kreisverwaltung fördert auch die Nutzung von Fahrrädern und E-Lastenrädern, was sich in den wachsend populären Stadtradeln-Aktionen widerspiegelt. Diese Initiativen haben das Ziel, die Vorzüge des Radfahrens zu fördern und gleichzeitig einen Beitrag zur Verringerung der CO2-Emissionen zu leisten.
Zukunftsvisionen im Mobilitätskonzept
Der Landkreis hat ambitionierte Pläne für die Zukunft. Die Neuorganisation des Radwegenetzes zielt darauf ab, 2025 als ADFC-Rad-Reise-Region zertifiziert zu werden. Aktuell wird die Errichtung einer Brücke über die Wümme für Fußgänger und Radfahrer erwogen, um die Radverkehrsinfrastruktur weiter zu verbessern.
Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung ist das geplante kreisweite Mobilitätskonzept, das vom Kreistag beschlossen werden soll. Dieser strategische Plan könnte den Landkreis in die Lage versetzen, sich unter dem European Energy Award zu bewerben, was die Bemühungen um nachhaltige Energieversorgung und Mobilität zusätzlich unterstützen könnte.
Trotz der umfangreichen Maßnahmen gibt es auch kritische Stimmen im Ausschuss. Kritiken beziehen sich auf die notwenige direkte Demokratie und den Einfluss von Naturschutzmaßnahmen, die manchmal die Effektivität von Klimaschutzprojekte beeinträchtigen. Reinhard Seekamp von der Linken sieht in der Einführung eines Klimabeirats eine Möglichkeit, Bürger besser einzubeziehen und den Dialog zwischen verschiedenen Interessengruppen zu fördern.
– NAG