Die Entwicklung des ehemaligen Coca-Cola-Geländes im Bremer Brauerviertel schreitet voran. Der Bebauungsplan 2517A, der nun in der Öffentlichkeit zur Einsichtnahme ausliegt, verspricht eine transformative Veränderung des Stadtteils. Anwohner und Interessierte haben die Möglichkeit, sich über die geplanten Veränderungen bis zum 26. August im Ortsamt Hemelingen oder online zu informieren.
Zukunftsorientierte Planung im Brauerviertel
Die Pläne für das Gelände orientieren sich an einer städtebaulichen Studie aus dem Jahr 2019. Geplant sind vier Baufelder, die durch drei neue Straßen erschlossen werden. Das Ziel der Stadt ist es, ein Modell für eine „produktive Stadt“ zu schaffen, in dem Wohnen, Gewerbe und soziale Einrichtungen miteinander harmonieren. Dies soll nicht nur kurze Wege fördern, sondern auch den Verkehr reduzieren und die Lebensqualität im Quartier erhöhen.
Bezahlbarer Wohnraum im Fokus
Stadtplanerin Claudia Schulze hat angekündigt, dass insgesamt 240 Wohneinheiten entstehen werden, von denen mindestens 25 Prozent geförderter Wohnraum sind. Dies spricht für ein klares Bekenntnis der Stadt zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, was in vielen Städten dringend benötigt wird. Auch die Bedürfnisse von Familien sollen bei der Wohnungsgestaltung in Betracht gezogen werden.
Der Weg zur Baustelle
Viktor Stripling, Gesellschafter der Eigentümergesellschaft, äußerte sich optimistisch über einen möglichen Baubeginn. Obwohl der Bebauungsplan rechtskräftig werden muss, wird mit einem Baustart gegen Ende 2025 oder im Frühjahr 2026 gerechnet, abhängig von der Erteilung der Baugenehmigungen. Die Bauzeit wird schätzungsweise vier bis fünf Jahre in Anspruch nehmen.
Lärmschutz für die Anwohner
Ein zentrales Anliegen im Planungsprozess ist der Lärmschutz. Da die Bahnlinie Bremen-Osnabrück direkt an das Gelände grenzt, sind die Gebäudestrukturen so geplant, dass sie als Schallschutz fungieren. Flankierende Maßnahmen, wie die Errichtung von Wohngebäuden in der Nähe der Bahnanlage, sollen helfen, den Lärm für die künftigen Bewohner zu minimieren.
Nachhaltige Mobilität im Konzept
Das Brauerviertel wird als autoarmes Quartier konzipiert, wobei der Autoverkehr auf ein Minimum beschränkt bleibt. Für diejenigen, die dennoch auf das Auto angewiesen sind, sind 330 Pkw-Stellplätze in Tiefgaragen geplant. Die Förderung der Radmobilität wird durch 800 geplante Fahrradparkplätze unterstrichen, die dem überörtlichen Radnetz zugänglich sind.
Zukunft des Könecke-Geländes ungewiss
Während der Bebauungsplan für das Coca-Cola-Gelände bereits vorgestellt wurde, bleibt die Zukunft des angrenzenden Könecke-Geländes unklar. Die Insolvenz des Immobilienunternehmens Wohninvest hat die Planungen dort ins Stocken gebracht. Dies wirft die Frage auf, wie sich die gesamte Entwicklung im Brauerviertel auswirken wird, insbesondere in Bezug auf die Schaffung eines einheitlichen Stadtbildes.
Information für interessierte Bürger
Bürgerinnen und Bürger, die mehr über die Pläne erfahren möchten, haben die Möglichkeit, den Bebauungsplan bis zum 26. August einzusehen. Kommentare und Einwendungen können sowohl im Ortsamt Hemelingen als auch online über die Webseite www.bauleitplan.bremen.de eingebracht werden. Diese Phase der öffentlichen Einsichtnahme ist entscheidend, um den künftigen Bewohnern ein Mitspracherecht zu geben und die Akzeptanz für das Projekt zu fördern.
– NAG