BremenHorn-Lehe

Heiratsantrag in der Warteschleife: Braut kämpft mit Ämter-Wirrwarr

Eine zunehmende Zahl von ukrainischen Staatsbürgern sieht sich in Deutschland mit ernsthaften bürokratischen Hürden konfrontiert, wenn es um die Eheschließung mit deutschen Partnern geht. Sebastian Duden, der im niedersächsischen Oldenburg lebt, und seine ukrainische Freundin Oksana müssen ihre Hochzeitspläne aufgrund von teils erschwerten Bedingungen nach ihren eigenen Angaben erheblich anpassen.

Die Schwierigkeiten begannen, nachdem Duden im Januar Oksana einen Heiratsantrag gemacht hatte. Trotz der Erwartungen einer romantischen Hochzeit scheitern die beiden an den komplexen Anforderungen der zuständigen Ämter. Ihr ursprünglich geplanter Hochzeitstermin am 12. Oktober im Palais in Rastede musste mittlerweile storniert werden. „Wir kämpfen gegen Windmühlen“, merkte Duden an und verwies auf die Überlastung der Ämter und die unzureichenden Dokumente als zentrale Hindernisse.

Die Komplexität der Bürokratie

Oksana benötigte eine Ersatz-Geburtsurkunde, die sie durch einen komplizierten und langwierigen Prozess aus der Ukraine erhalten musste. Bereits gezwungen, für 14 Tage in die Ukraine zu reisen, stellte ihr Vater das Dokument zur Verfügung. Diese kostspielige und anstrengende Reise war nicht nur zeitaufwändig, sondern auch nervenaufreibend für Jubel- und Brautpaar. „Zeitweise konnte ich meine künftige Frau gar nicht erreichen“, äußerte Duden frustrierend.

Kurze Werbeeinblendung

Die bürokratischen Hürden endeten jedoch nicht mit der Beschaffung der Geburtsurkunde. Nachdem die beiden im September ihre Unterlagen bei der Standesbeamtin in Bad Zwischenahn einreichten, wurden sie darüber informiert, dass die Registrierung der Eheschließung aufgrund der hohen Anzahl von Anmeldungen bis auf Weiteres dauern würde. „Wir fühlen uns wie Getriebene der Ämter“, beschwerte sich Duden über das ewige Warten und die Ungewissheit.

Dies ist anscheinend kein Einzelfall. Laut Anna Kolbanenko, einer in Bremen lebenden Ukrainerin, kämpfen viele ihrer Landsleute mit ähnlichen Herausforderungen. Sie erinnerte daran, dass viele Ukrainer, die in der ehemaligen Sowjetunion geboren wurden, Schwierigkeiten haben, die benötigten offiziellen Dokumente aus Russland zu erhalten, was den Verwaltungsprozess weiter verkompliziert.

Alternative Hochzeitspläne und die Suche nach Lösungen

Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen hat das Paar über alternative Planungen nachgedacht, wie beispielsweise eine Hochzeit in Dänemark, wo Agenturen Blitzhochzeiten anbieten. Doch schnell stellte sich heraus, dass dies nicht den gewünschten rechtlichen Rahmen bietet und sie die Anerkennung der Ehe in Deutschland fürchten mussten. „Wir wollen in einem halbwegs schönen Rahmen heiraten“, fügte Duden hinzu und betonte, dass der persönliche Wert ihrer Zeremonie für sie von großer Bedeutung sei.

Die Situation spiegelt die größere Problematik wider, mit der viele ausländische Staatsbürger bei der Integration in Deutschland konfrontiert sind, insbesondere wenn es um familiäre Angelegenheiten geht. Der Sprecher des Standesamts Bremen-Mitte erklärte, dass ukrainische Staatsangehörige, wie alle anderen Ausländer, die gleichen Anforderungen für eine standesamtliche Trauung erfüllen müssten. Bei vollständigen Unterlagen könnte es jedoch bis zu vier bis sechs Wochen dauern, um den Antrag weiterzuleiten. Diese Zeitspanne verlängert sich, wenn Dokumente zur Authentifizierung an das Oberlandesgericht übermittelt werden müssen.

Obwohl Duden und Oksana ihrer zukünftigen Ehe voller Hoffnung entgegenblicken, bleibt die tatsächliche Eheschließung weiterhin in der Schwebe, mit allen emotionalen und praktischen Herausforderungen, die damit einhergehen. Es bleibt abzuwarten, wann das Oberlandesgericht endlich grünes Licht geben wird, damit das Paar wieder konkret planen und ihrer Traumhochzeit näherkommen kann.

Für eine detailliertere Berichterstattung über die Herausforderungen, mit denen ukrainische Staatsbürger in Deutschland konfrontiert sind, wird auf den Beitrag auf www.weser-kurier.de verwiesen.

Quelle/Referenz
weser-kurier.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"