Die Situation bei Borussia Dortmund unter Cheftrainer Nuri Sahin ist von gemischten Gefühlen geprägt. Im ersten Spiel der neuen Bundesliga-Saison gegen Werder Bremen musste das Team am Samstag ein enttäuschendes 0:0 hinnehmen. Erst kürzlich hatte Dortmund sowohl den DFB-Pokal gegen Phönix Lübeck, wo sie mit 4:1 gewannen, als auch den Bundesligastart gegen Eintracht Frankfurt, den sie mit 2:0 entschieden, erfolgreich bestritten. Dieses letzte Spiel in Bremen war jedoch aus Sicht des Trainers ein Schritt zurück.
Nuri Sahins Frustration war deutlich zu spüren. Nach dem Schlusspfiff schüttelte der Trainer unzufrieden den Kopf, bevor er auf den Platz ging, um seine Spieler zu begrüßen. Die Erwartungen sind gleichzeitig groß und herausfordernd, besonders in einer Phase, in der sich die Mannschaft noch finden muss.
Herausforderungen im Team
Obwohl der BVB in der Abwehr Stabilität zeigt – in den bisherigen drei Spielen kassierten sie nur ein Gegentor –, erkennt Sahin die Probleme, die auf dem Spielfeld auftraten. „In der ersten Halbzeit haben wir offensiv wie defensiv schwach gespielt,“ äußerte sich Sahin kritisch. Er weiß, dass der Prozess, in dem sich das Team befindet, schneller vorankommen muss. Ein Punkt aus Bremen ist für den BVB nicht ausreichend, so die klare Aussage des Trainers.
Besonders gefiel ihm nicht die Vielzahl an Ungenauigkeiten im Spielaufbau. Sowohl Niklas Süle als auch Julian Brandt hatten während des Spiels kritische Ballverluste in der eigenen Hälfte, die kaum bestraft wurden. Sahin betont auch, dass es notwendig ist, die Spiele zu gewinnen, damit das Team Vertrauen aufbauen kann. „Als Borussia Dortmund müssen wir anders auftreten,“ sagt er.
Borussias Sportdirektor Sebastian Kehl bestätigte die Einschätzungen Sahins und fügte hinzu: „Es sind unnötige Situationen, die wir uns selbst eingebrockt haben.“ Er betont auch, dass der Trainer und das neue Team Zeit benötigen, um sich zu entwickeln.
Nuri Sahins Weg als Trainer
Der 33-jährige Sahin, der die meiste Zeit seiner Spielerkarriere selbst bei Borussia Dortmund verbrachte, hat seinen Weg von einem Co-Trainer zum Cheftrainer gefunden. Nach der Entlassung des bisherigen Trainers Edin Terzic übernahm Sahin im Sommer die Verantwortung. Pascal Groß, ein Neuzugang des Vereins, äußert sich positiv über die Trainingsmethoden von Sahin: „Er zeigt uns viele Möglichkeiten in der Herangehensweise an Spiele,“ lobt er den Trainer und hebt hervor, wie engagiert dieser den Job angeht.
Groß spielt eine Schlüsselrolle im System von Sahin und hat das Potenzial, das Team durch seine Spielweise zu leiten. In den bisherigen Spielen konnte er beeindruckende Statistiken vorweisen, auch wenn das Team in Bremen die sich bietenden Chancen nicht nutzen konnte.
Ein weiterer aufmerksamer Punkt für Sahin war das missratene Debüt von Maximilian Beier. Der Neuzugang, für satte 28,5 Millionen Euro von Hoffenheim verpflichtet, zeigte sich in Bremen eher blass und konnte nicht überzeugen. „Er muss sich integrieren,“ erklärte Sahin, der klare Gründe sieht, warum der junge Spieler unter den Erwartungen blieb.
Nach der anstehenden Länderspielpause wartet auf Borussia Dortmund das nächste Bundesligaspiel am 13. September gegen den 1. FC Heidenheim. Auch wenn die Qualität im Kader der Schwarz-Gelben hoch ist, wird der Druck auf Nuri Sahin wachsen, eine Verbesserung in der Leistung zu zeigen.
– NAG