Bürgerpark

Invasive Ameisen: Tapinoma Magnum bedroht Sondernheim und Umgebung

Die invasive Ameisenart Tapinoma Magnum hat offenbar in Sondernheim Einzug gehalten, was Anwohner in den Bereichen Oberwald, Bürgerpark, Erlenstraße und dem Spielplatz Herrenfeld verunsichert; die Bekämpfung wird sich schwierig gestalten, während Bürgermeister Marcus Schaile und Ortsvorsteher Andreas Müller bereits Maßnahmen und ein Gutachten planen.

In der kleinen Gemeinde Sondernheim sorgt eine invasive Ameisenart für Aufregung. Die westeuropäische Tapinoma Magnum, die aus dem westlichen Mittelmeerraum stammt, scheint sich in der Region auszubreiten. Anwohner berichten von einer zunehmenden Ameisenplage in verschiedenen Gebieten, darunter der Bürgerpark und die Erlenstraße, wo die lästigen Krabbler eine Besorgnis erregende Präsenz zeigen.

Bürgermeister Marcus Schaile von der CDU hat bestätigt, dass die Stadtverwaltung über das Problem informiert wurde. Besonders betroffen ist das Gebiet Oberwald, wo die ersten Meldungen über die Ameisen eingegangen sind. Auch Ortsvorsteher Andreas Müller von den Freien Wählern steht in engem Kontakt mit dem Bürgermeister von Herxheim, dessen Gemeinde schon länger mit der gleichen Problematik zu kämpfen hat. „Wir müssen nicht das Rad neu erfinden“, sagt Müller.

Expertise zu Tapinoma Magnum

Bernhard Seifert, ein Experte vom Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz, erläutert, dass die Tapinoma Magnum in der Lage ist, riesige Superkolonien zu bilden, die mehrere Königinnen umfassen. Diese Ameisen sind untereinander wenig aggressiv, was die Situation kompliziert macht, denn sie breiten sich rasant aus. Seifert betont, dass die Ameisen sehr erfolgreich über mediterrane Pflanzen verbreitet werden könnten, die in vielen Gärten zu finden sind. Eine Königin kann bis zu fünf Jahre alt werden, während die Arbeiterameisen im Durchschnitt nur ein Jahr leben.

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Die Behörde hat bereits erste Schritte eingeleitet, um das stark wachsende Problem in den Griff zu bekommen. Ein Gutachten zur genauen Bestätigung der Ameisenart steht jedoch noch aus. Der zuständige Biologe, der bereits im Bereich der Erlenstraße vor Ort war, hat ähnliche Einschätzungen abgegeben. Bis zu einer endgültigen Klärung will die Stadt die Situation genau beobachten. „Wir sind nicht untätig“, fügt Müller hinzu, um den besorgten Anwohnern etwas Zuversicht zu geben.

In den Nachbargemeinden Herxheim und Landau ist diese invasive Ameisenart ebenfalls ein Thema. In Landau wurde die Tapinoma Magnum bereits 2018 vermerkt, doch konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung wurden bislang nicht ergriffen. Experten warnen davor, dass die Ameisen zwar eingedämmt werden können, aber eine vollständige Vernichtung aufgrund fehlender geeigneter Mittel kaum möglich ist.

Die Einführung dieser Ameisenart in Deutschland geht auf das Jahr 1995 zurück, als sie erstmals erwähnt wurde. Der rasante Anstieg der beobachteten Populationen in den vergangenen Jahren wirft Fragen auf, wie diese Art in unsere Gärten gelangte. Über die potenzielle Gefährdung für Menschen ist bekannt, dass die Ameisen größtenteils ungefährlich sind, es jedoch in seltenen Fällen zu allergischen Reaktionen kommen kann. Eine Übertragung von Krankheiten, wie sie bei einigen anderen Tierarten vorkommen kann, ist nicht dokumentiert.

– NAG

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