Bremen

Bücherliebe in Gefahr? Lokale Buchläden trotzen dem Internet!

In Frankfurt wird ab Mitte Oktober die Buchmesse wieder zum Mittelpunkt für Bücherliebhaber und Fachbesucher. Mit markant gestiegenen Ticketvorverkäufen, die bis zu 40 Prozent über den Zahlen des Vorjahres liegen, bestätigt dies die anhaltende Begeisterung für Literatur. Buchmesse-Direktor Juergen Boos äußerte hierzu, dass trotz aller Prognosen über den Niedergang des Buchmarktes der Lesegenuss lebendiger ist als je zuvor. Dies wirft die Frage auf, ob diese Lesefreude auch in den Buchhandlungen der Region Bremen-Nord spürbar ist oder ob die Kunden zunehmend die bequemen Online-Optionen bevorzugen.

In Bremen-Nord stehen die Buchhändler vor der Herausforderung, gegen die Dominanz des Online-Handels anzukämpfen. Martin Mader, Betreiber der Buchhandlung Otto und Sohn, berichtet, dass er keinen Rückgang der Kunden in seinem Geschäft feststellen kann. Zwar gebe es Menschen, die die Online-Bestellung bevorzugen, doch viele würden bewusst den Weg in die Buchhandlung wählen, um lokale Geschäfte zu unterstützen. Dennoch bemerkt er eine allgemeine Kaufzurückhaltung und Kampf ums Leserinteresse, da vor allem digitale Medien und Streaming-Inhalte immer mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Attraktivität durch Regionalität

Um seinem Geschäft einen besonderen Reiz zu verleihen, setzt Mader auf Produkte aus der Region. Ein Beispiel ist der Vegesack-Kalender mit nostalgischen Fotos aus den 50er- und 60er-Jahren, der exklusiv in seiner Buchhandlung erhältlich ist. Kunden schätzen die Möglichkeit, originale Bücher in der Hand zu halten und in einer einladenden Atmosphäre zu stöbern – ein Erlebnis, das durch atmosphärische Lesereihen wie „Literatur erzählt“ gefördert wird. Im vergangenen Jahr lauschten bereits 750 Gäste seinen Vorträgen, mit dem Ziel, bis zu 1000 Interessierte zu erreichen.

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Ähnlich strategisch arbeitet Rüdiger Wolff, Inhaber der Blumenthaler Bücherstube. Sein Ansatz sind persönliche Beratungen, die es den Kunden ermöglichen, in Bücher hineinzuschnuppern und individuelle Lesetipps zu erhalten. Wolff betont, dass die Konkurrenz unter den großen Buchhändlern eine zunehmende Herausforderung darstellt, jedoch eine treue Stammkundschaft das Überleben seines Geschäftes seit 1946 sichert. Zudem gewährleistet die Buchhandlung die Möglichkeit, Bücher nachzubestellen, die nicht auf Lager sind, was den Kunden zugutekommt.

Ein vielfältiges Angebot

In Schwanewede schauen vor allem die Kunden ab 40 in die Buchhandlung Lillemei, wie Daniela Jessop berichtet. Die jüngere Generation sei oft vom Internet abgeworben worden. Umso mehr setzt das Team auf persönliche Kundenbindung und darauf, eine besondere Auswahl an Belletristik, Krimis und weiteren Genre zu bieten. Außerdem wird das Sortiment durch liebevoll ausgesuchte Produkte wie Spielzeug und Geschirr ergänzt, was das Einkaufserlebnis abrundet. „Wir verkaufen alles außer Schrauben“, sagt Jessop mit einem Lächeln und hebt hervor, dass sie ein Erlebnis schaffen wollen, das Online-Giganten wie Amazon nicht bieten können.

Die Buchhandlungen in Bremen-Nord setzen also auf Individualität, regionale Produkte und persönliche Beziehungen zu ihren Kunden. In einer Zeit, in der digitale Angebote überhandnehmen, bleibt die Ausstrahlung des individuellen Buchhandels ein Pfeiler, der durch kreative Strategien und einfühlsamen Kundenservice gestärkt wird. Das ist nicht nur wichtig für ihre eigene Zukunft, sondern auch für die Kultur des Lesens in Deutschland.

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Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.weser-kurier.de.

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