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Baustellenfrust in Huchting: Straßenbahnverlängerung stößt auf Widerstand

Im Stadtteil Huchting in Bremen zeigen sich die Auswirkungen eines großen Bauvorhabens deutlich. Die Straßenbahnlinie 1, die bis dato am Roland-Center endet, wird um 3,7 Kilometer verlängert, und es sind sechs neue Haltestellen geplant. Diese Baustelle sorgt für massive Einschränkungen im täglichen Leben der Anwohner sowie der Besucher des Einkaufszentrums. Und während die Arbeiten voranschreiten, sind Geduld und Flexibilität bei den Menschen gefragt, die hier leben oder zur Arbeit unterwegs sind.

Als zwei Damen aus der Straßenbahn am Roland-Center aussteigen, wird schnell klar, dass ihre Reise noch lange nicht zu Ende ist. Umgeben von rot-weißen Absperrbaken, die wie ein Labyrinth wirken, stehen die beiden vor der Herausforderung, den schmalen Weg zwischen Bauzäunen und Maschinen zu finden. Die Baustellenarbeiten, die nicht nur die Haltestelle umzingeln, sondern auch die umliegenden Straßen betreffen, werfen viele Fragen auf. „Wie kommen wir von hier aus weiter?“, fragt eine der Damen verzweifelt, während Arbeiter mit schwerem Gerät hantieren.

Ein langwieriges Projekt

Center-Manager Frank Trompeter ist sich der Schwierigkeiten bewusst, mit denen seine Kunden konfrontiert sind: „Wir spüren die Einschränkungen“, sagt er. Die Bauarbeiten dauert nun bereits fast vier Jahre, und die Einbußen für das Roland-Center belaufen sich laut Trompeter auf einen einstelligen Prozentsatz. Dennoch sei man dankbar für die Loyalität der Kunden, die bereit sind, die Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen.

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Doch was steckt hinter diesem ausufernden Projekt? Die Straßenbahnverlängerung ist nicht einfach nur eine bauliche Maßnahme, sondern das Ergebnis jahrelanger Diskussionen zwischen Infrastrukturbefürwortern und -gegnern. Die Politik hat die Notwendigkeit dieses Ausbaus als Teil einer wünschenswerten Mobilitätswende identifiziert, während Kritiker die Kosten und Nutzen infrage stellen. Die Maßnahme schlägt mit 87 Millionen Euro zu Buche, wovon 78 Millionen aus Bundesmittel stammen.

Obwohl die Bautätigkeiten anfangs vielversprechend schienen, sind die Sorgen der Huchtinger, die sich mit den langatmigen und chaotischen Bedingungen auseinandersetzen müssen, verständlich. Die Ungewissheit über die Dauer der Bauarbeiten sorgt für Unmut. „Warum dauert das alles so lange?“, wird oft gefragt. Ein weiterer Punkt, der für Unverständnis sorgt, ist die Tatsache, dass schon fertig aussehende Abschnitte längere Zeit für die Nutzung gesperrt bleiben.

Baustellenkomplexität und Herausforderungen

Giuseppe Caserta, der Projektmanager der Consult Team Bremen (CTB), das die Baustellen koordiniert, erklärt, dass diese Bauvorhaben keine leichte Aufgabe darstellen. „Man arbeitet hier unter laufendem Verkehr, und es sind oft unvorhergesehene Herausforderungen zu meistern.“ Lieferengpässe und der bittere Fachkräftemangel machen die Umsetzung zusätzlich schwierig. Er weist darauf hin, dass selbst Details wie unterirdische Leitungen oft erst während der Arbeiten festgestellt werden, die nicht in den Plänen verzeichnet sind.

Trotz der zeitlichen Schwierigkeiten wird langsam Fortschritt sichtbar. Einige neue Bushaltestellen vor dem Roland-Center sind bereits in Betrieb, und die Schienen auf einem ähnlichen Abschnitt sind verlegt. Ab Winter wird ein Teil der Heinrich-Plett-Allee wieder für den Verkehr freigegeben. Das Ziel ist klar: Bis Ende 2025 sollen die ersten Straßenbahnen von der Brüsseler Straße in die Innenstadt rollen.

Für die Bürger in Huchting bedeutet all dies, dass weiterhin Umwege und Straßensperrungen in Kauf genommen werden müssen. Trompeter wünscht sich, dass diese Geduld bald belohnt wird. Bei allem Aufwand betont er: „Die Verlängerung der Straßenbahnlinie verbessert unsere Erreichbarkeit und wird Huchting insgesamt aufwerten.“

Für die Damen, die auf der Suche nach dem richtigen Weg waren, endet die Herausforderung glücklicherweise schnell. Eine junge Frau, die ihnen hilft, macht mit ihrem Smartphone auf einfache und freundliche Weise deutlich, wie sie ihr Ziel erreichen können.

Die Baustellenentwicklung kann über die Webseite www.linie1und8.de verfolgt werden. Dort gibt es aktuelle Informationen zu den Fortschritten und zu dem, was in der nächsten Zeit geplant ist. Vor Ort im Roland-Center können interessierte Bürger zusätzlich montags, mittwochs und freitags zwischen 10 und 17 Uhr im Informationscenter aktuelle Details und Auskünfte erhalten.

– NAG

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