Nach 45 Jahren verabschieden sich Ingrid und Fritz Schnaller von ihrer Raritätenstube in der Wolfratshauser Altstadt. Die Entscheidung zum Abschluss fällten sie mit dem Wunsch, neue Wege zu gehen. Diese Jahre waren geprägt von einer besonderen Leidenschaft für Antiquitäten und Raritäten. Die letzten Monate der Raritätenstube verheißen einen großen Räumungsverkauf, denn der beliebte Laden wird Ende des Jahres für immer schließen.
Die Raritätenstube, die sich am Obermarkt 26 befindet, beherbergt derzeit etwa 7000 verschiedene Objekte. Darunter finden sich beispielsweise Porzellan, Jugendstilgläser und sogar historische Küchenwaagen. Die Regale sind bis zum Schluss voll und bieten ein wahres Paradies für Sammler und Liebhaber von Antiquitäten.
Ablauf der Geschichte
Die Geschichte der Raritätenstube begann im September 1979. Fritz Schnaller, damals noch Angestellter bei einem Großanlagenhersteller, entschied, seiner Leidenschaft für alte Dinge nachzugehen. Auf der Suche nach einem geeigneten Standort fand er schließlich ein leerstehendes Geschäft im damaligen Haderbräu. Dort mietete er für 400 Mark eine kleine, verrußte Heizungskammer. Trotz anfänglicher Unsicherheiten über den Geschäftserfolg begann er mit 500 Gegenständen. Kurz vor Weihnachten waren nur noch acht übrig, was eine immense Entwicklung einläutete.
Die Raritätenstube zog im Laufe der Jahre insgesamt dreimal um, und seit 13 Jahren unterstützt Ingrid Schnaller ihren Mann im Geschäft. „Jeder Gegenstand hat eine interessante Geschichte“, betont sie, was die besondere Verbindung zu den Objekten unterstreicht. Durch persönliches Engagement haften an jedem Stück historische und emotionale Erinnerungen, die die Schnallers gerne mit ihren Kunden teilen.
Ein Ende mit Wehmut
Mit dem bevorstehenden Ende der Raritätenstube ist dies bereits das dritte Traditionsgeschäft, das in der Wolfratshauser Altstadt schließt. Wie die Schnallers betonen, gibt es derzeit nichts, was darauf hindeutet, dass sich ein geeigneter Nachfolger finden lässt. Dies bedauern auch viele Stammkunden, die eine besondere Bindung zu dem Geschäft aufgebaut haben. Ingrid Schnaller fügt hinzu: „Wir schließen mit einem lachenden und einem weinenden Auge.“
Die Schnallers planen, ihre Zeit künftig stärker ihren Enkeln und Reisen zu widmen. Dennoch betonen sie ihren starken Bezug zu Wolfratshausen: „Uns gefällt's hier, wir sind hier verwurzelt und haben einen intensiven Bezug zu Wolfratshausen.“ Die Raritätenstube wird somit nicht nur als ein Geschäft in Erinnerung bleiben, sondern auch als Teil vieler persönlicher Geschichten und Erlebnisse, die die Kunden über die Jahrzehnte gesammelt haben.
Für weitere Informationen über die Raritätenstube und den Räumungsverkauf ist es ratsam, die Berichterstattung in den örtlichen Medien zu verfolgen, wie www.merkur.de berichtet.
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