In Frankfurt brodelt es! Der neu gegründete Nachtrat, der für ein pulsierendes Nachtleben nach 22 Uhr sorgen soll, steht unter scharfer Kritik. Mitglieder des Ortsbeirats bemängeln, dass in diesem Gremium viel zu wenige Frauen und junge Menschen vertreten sind. „Das ist ein Skandal!“, sagen die Stadtteilvertreter und fordern dringend eine Diversifizierung des Rates. Bisher sind nur zwei Frauen Teil des Nachrats, und auch die Stimmen der queeren Clubszene fehlen völlig. Ein Bewohner der Innenstadt bringt es auf den Punkt: „Die Betroffenen sind bislang gar nicht beteiligt!“
Eduard M. Singer, der Leiter der Stabsstelle Stadtmarketing, versucht, die Situation zu erklären. Er betont, dass der Nachtrat als Brücke zwischen den Frankfurtern, der Stadtverwaltung und der Gastronomie fungieren soll. Doch die Realität sieht anders aus. „Wir sind keine Beschwerdestelle“, erklärt Matthias Morgenstern von Live in Hessen. Die ehrenamtlichen Mitglieder können die wachsenden Probleme nicht alleine bewältigen. Die Sorgen der Lärmgeplagten und die Bedürfnisse der Kulturakteure bleiben ungehört. Die Grünen im Römer sind ebenfalls besorgt über die Zusammensetzung des Rates und fordern, dass die Anwohnerschaft eine feste Stimme erhält.
Ein Aufruf zur Veränderung
Die Kritik wird lauter: Der Nachtrat muss breiter aufgestellt werden! Andreas Laeuen von den Grünen fordert, auch die Stimmen von Menschen zu berücksichtigen, die von Rassismus oder Sexismus betroffen sind. „Viele Übergriffe passieren nachts!“, warnt er. Der Nachrat ist noch im Aufbau, und die Mitgliederzahl ist nicht festgelegt. Es gibt Hoffnung auf Veränderungen, aber die Zeit drängt!
Mit einem Budget von 68.000 Euro ist der Nachrat finanziell am Limit. „Das ist viel zu wenig, um das Projekt langfristig am Laufen zu halten!“, so Singer. Im Dezember wird das Konzept den Fraktionen von CDU, SPD und Grünen vorgestellt, die 2019 den Startschuss gegeben haben. Es bleibt abzuwarten, ob die notwendigen Anpassungen vorgenommen werden, um die Nachtkultur in Frankfurt wirklich zu fördern. Wer Anliegen hat, kann sich unter nachtrat@stadt-frankfurt.de oder telefonisch an den Nachrat wenden – es ist höchste Zeit für Veränderungen!