In Büdingen wird die bewegte Geschichte der jüdischen Gemeinde lebendig! Petra Lehmann-Stoll, erfahrene Gästeführerin, nimmt Besucher mit auf einen spannenden Stadtrundgang, der die Spuren der jüdischen Mitbürger in der Stadt aufzeigt. Trotz einer über 700-jährigen Präsenz sind nur noch wenige Zeichen dieser einst blühenden Gemeinde sichtbar. Die ehemalige Synagoge und ein eindrucksvolles Mahnmal für die vertriebenen und ermordeten Juden sind zentrale Stationen dieser besonderen Tour.
Die Stolpersteine, die in der Altstadt verstreut sind, erzählen die Geschichten der jüdischen Bewohner, die bis zum Nationalsozialismus hier lebten. Diese kleinen, aber eindrucksvollen Mahnmale fordern die Passanten auf, innezuhalten und sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Lehmann-Stoll betont, dass die Stolpersteine nicht nur Erinnerungen wecken, sondern auch viele Besucher, darunter Nachfahren jüdischer Familien, anziehen, die auf den Spuren ihrer Vorfahren wandeln möchten.
Einblicke in die jüdische Geschichte
Am Sonntag, dem 17. November, wird Lehmann-Stoll im Rahmen der Ausstellung „#beziehungsweise: jüdisch und christlich – näher als du denkst“ eine Einführung in die Geschichte der Juden in Büdingen geben. Dabei wird sie die Besucher zu verschiedenen historischen Orten führen, darunter die ehemalige Synagoge und ein Haus, in dem bedeutende jüdische Schriften entdeckt wurden. Der Rundgang endet an einem Mahnmal, das an die tragischen Schicksale der jüdischen Mitbürger erinnert.
Lehmann-Stoll knüpft an die wertvolle Arbeit von Willi Luh und Hans Velten Heuson an, die nach dem Zweiten Weltkrieg die Geschichte der jüdischen Gemeinde dokumentierten und den Kontakt zu Überlebenden und deren Nachfahren suchten. „Es ist mir ein Anliegen, die Arbeit von Willi Luh weiterzutragen“, erklärt sie. Die Veranstaltung ist nicht nur eine Hommage an die Vergangenheit, sondern auch ein wichtiger Schritt, um das Bewusstsein für die jüdische Geschichte und deren Bedeutung in der heutigen Zeit zu schärfen.