In Eltmann wird entschieden, wie die energetische Sanierung von Immobilien geregelt wird, ohne dass es eine Benachteiligung für Altstadtbesitzer gibt. Der Stadtrat zeigte sich während seiner Sitzung im September einig, dass es keine Zwei-Klassen-Gesellschaft bezüglich der Energiewende geben sollte. Ein essentielles Thema der Gespräche war die geplante Photovoltaikanlage auf einem Gebäude am Marktplatz. Hier wird das ehemalige Café Reuß energetisch saniert und umgestaltet, wobei die Installation von Photovoltaik-Modulen auf dem Dach Teil des Sanierungskonzepts ist.
Die Lage des Gebäudes am Marktplatz, eingerahmt von mehreren geschützten Baudenkmalen, birgt Herausforderungen. Die Stadtverwaltung empfahl den Bauherren, zunächst Kontakt zur Unteren Denkmalschutzbehörde am Landratsamt aufzunehmen. Diese informierte die Hausbesitzer darüber, dass eine Genehmigung nach dem Bayerischen Denkmalschutzgesetz erforderlich sei.
Ein einheitliches Vorgehen
Der Stadtrat stimmte einstimmig für das Bauvorhaben, da es gegen die Benachteiligung von Hausbesitzern im städtischen Raum gegenüber jenen in Siedlungsgebieten angehen soll. Die Diskussion drehte sich um den notwendigen Anteil an erneuerbaren Energien, der für die Genehmigung der Photovoltaikanlage erreicht werden muss. Im Altstadtgebiet wurden bereits Veränderungen an Dachflächen genehmigt, die nicht direkt von der Straße einsehbar sind. Das aktuelle Bauvorhaben zählt jedoch auch das zum Marktplatz gerichtete Dach, da ohne diese Maßnahmen die erforderlichen 65 Prozent an erneuerbaren Energien nicht erreicht werden können.
Um den optischen Anforderungen gerecht zu werden, haben die Bauherren entschieden, sogenannte Full-Black-Module zu nutzen, die sich besser in das historische Stadtbild einfügen. Dies stellt einen Präzedenzfall dar, denn trotz der bestehenden Gestaltungssatzung wird hieran festgehalten, dass innovative Lösungen für erneuerbare Energien in der Altstadt möglich sind.
Zum Hintergrund gehörte auch die laufende Diskussion über die ILE Lebensregion plus, die im Oktober ihr fortgeschriebenes Interkommunales Entwicklungskonzept beschließen wird. Die Mitgliedskommunen müssen ihre Zugehörigkeit verlängern und Bürgermeister Michael Ziegler zeigte sich überzeugt von den Vorteilen dieser Zusammenarbeit. Während der Sitzung gab es keine Einwände gegen die Mitgliedschaftsverlängerung, die als essenziell für die Entwicklung der Region erachtet wird.
In einem weiteren Punkt der Sitzung nahm der Stadtrat den vorläufigen Jahresabschluss für 2015 zur Kenntnis, der mit einer Summe von 71,18 Millionen Euro abschloss. Das Jahresergebnis betrug -629.271 Euro. Dieser Abschluss wird dem Landratsamt Haßberge vorgelegt, und der Bayerische Kommunale Prüfungsverband wird mit dessen Prüfung betraut.
Bürgermeister Michael Ziegler kündigte zudem die Einweihung des neuen Verwaltungsgebäudes an, die am Wochenende stattfinden wird. Er wies darauf hin, dass die Stadtratssitzung im November eine Woche später als üblich, am 27. November, abgehalten wird. Diese Entwicklungen sind bedeutend für Eltmann und zeigen das Engagement der Stadtverwaltung, moderne und nachhaltige Lösungen zu fördern, ohne die kulturellen und historischen Aspekte aus den Augen zu verlieren. So werden fortschrittliche Maßnahmen für die Energiewende in einer historischen Umgebung realisiert, was die Stadt in eine neue ära führen könnte. Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.mainpost.de.