In der Dresdner Nacht am Mittwoch geschah etwas Außergewöhnliches: Die Carolabrücke, ein bedeutendes Bauwerk, das die historische Altstadt mit der Neustadt verbindet, stürzte in die Elbe. Der Vorfall ereignete sich gegen 3 Uhr morgens und erschütterte die Umgebung mit einem ohrenbetäubenden Knall, der Anwohner Hendrik Pach (42) aus dem Schlaf riss. „Ich habe eine gewaltige Detonation gehört und dann die Sirenen vernommen“, berichtete er.
Die Carolabrücke, die im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und in den 70er Jahren wiederhergestellt wurde, ist ein zentraler Verkehrsweg in Dresden. Es war insbesondere der Teil der Brücke betroffen, der mit dem alten Fundament der DDR-Brücke verbunden ist und für die Verkehrsanbindung entscheidend ist. Von der Brücke stürzten mehrere Segmente ins Wasser. Durch das abrupte Ereignis wurde der gesamte Bereich rund um die Brücke sofort von Einsatzkräften gesperrt, um mögliche Gefahren für die Bevölkerung zu vermeiden.
Lebensgefahr und akute Einsturzgefahr
Die Einsatzkräfte gaben schnell Entwarnung hinsichtlich möglicher Verletzter, was als ein Glücksfall angesehen werden kann. Laut einem Polizeisprecher war die Brücke bereits beim Alarm um 3:01 Uhr eingestürzt; ein Glück, dass zu diesem Zeitpunkt keine Straßenbahn dort unterwegs war. Dennoch bleibt die Situation gefährlich, da aufgrund der instabilen Verhältnisse mehrere weitere Teile der Brücke einsturzgefährdet sind. „Es besteht Lebensgefahr“, so der Sprecher der Feuerwehr. Derzeit wird eine Drohnenstaffel eingesetzt, um die Schäden aus der Luft zu beurteilen und die Gefahrenlage besser zu verstehen.
Zusätzlich zu den unmittelbaren Gefahren für Personen in der Nähe der Brücke hat der Einsturz auch die städtischen Infrastruktur beeinträchtigt. Während des Vorfalls wurden zwei große Versorgungsleitungen für die Fernwärme beschädigt, was zu einem Ausfall der Fernwärmeversorgung im gesamten Stadtgebiet führt. Das ausströmende Wasser hat Teile des Terrassenufers unter Wasser gesetzt, was die Situation noch komplizierter macht.
Der Status der Brücke und kommende Pläne
Die Bedeutung der Carolabrücke für den Verkehr in Dresden kann nicht unterschätzt werden. Christian Schmidt von den Dresdner Verkehrsbetrieben erklärte, dass noch im vergangenen Jahr eine neue Radspur eingerichtet wurde und eine Sanierung für 2025 geplant war. Diese Sanierungsarbeiten hatten sich aufgrund technischer Mängel, die möglicherweise jetzt zu den tragischen Vorfällen geführt haben, ergeben. Die Stadtsprecherin Barbara Knifka äußerte sich zu den Ereignissen und versicherte, dass es bisher keine Hinweise auf eine Einsturzgefahr der Brücke gegeben habe.
Die Stadtverwaltung wendet sich nun an die Öffentlichkeit, um Menschen aufzufordern, sich von der Brücke fernzuhalten und die Einsatzkräfte bei ihren Arbeiten nicht zu behindern. Die Auswirkungen auf den Verkehr sind sofort spürbar: Autofahrer und Tramlinien müssen umgeleitet werden, was zu einem erheblichen Verkehrschaos führt. Auch der Schiffsverkehr auf der Elbe leidet unter diesen Einschränkungen, sodass die Weiße Flotte e.V. ihre Dienste vorübergehend einstellen musste.
Während die Stadt auf Schnelligkeit bei der Schadensbewertung setzt, bleibt unklar, wie lange die Sperrungen andauern und welches Ausmaß die Schäden tatsächlich haben. Für die Anwohner und die gesamte Region ist dies eine herausfordernde Situation, die auch weitere Rechnungen aufwerfen könnte, sowohl in finanzieller als auch in infrastruktureller Hinsicht. Informationen über den Verlauf der Ereignisse und die Reaktionen von Behörden und Einsatzkräften sind in den nächsten Tagen zu erwarten, wobei die Priorität auf der Sicherheit der Bürger liegt. Das komplette Interview ist zu lesen bei www.bild.de.