In der gemütlichen Altstadt von Landsberg am Lech stehen bedeutende Veränderungen an, die das historische Stadtbild bewahren sollen. Bei einer letzten Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses wurde der Fokus auf die Dachlandschaft und die Notwendigkeit enger Kooperationen bei Baumaßnahmen gelegt. Katja Kaus und Annegret Michler, die Stadtbaumeisterin, erläuterten die Herausforderungen und Anforderungen, die für eine sanfte Modernisierung und gleichzeitig den Erhalt der Baukultur notwendig sind.
Besonderes Augenmerk galt den Dachflächenfenstern, die bei Ausbauprojekten selbstverständlich werden. Michler betonte, dass individuelle Planungen erforderlich sind, da die Gegebenheiten der einzelnen Gebäude stark variieren. Die Altstadtsatzung stellt hohe Anforderungen an die Planung, was die Gliederung der Räume und deren Lichtverhältnisse betrifft. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Eigentümern und Baufirmen sei unerlässlich, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen und das historische Stadtbild zu bewahren.
Einheitliches Stadtbild im Fokus
Ein kritischer Punkt war die fehlende Abstimmung zwischen den Bauherren und der Stadtverwaltung. Ein Beispiel, das die Bauausschussmitglieder besichtigten, war ein Gebäude, in dem aus Kunststoff gefertigte Fenster anstelle von traditionellen Holzfenstern eingebaut wurden. Diese müssen nun voraussichtlich zurückgebaut werden. Michler rief die Bürger dazu auf, ihre Fragen und Anregungen frühzeitig an die Verwaltung zu richten, um Missverständnisse zu vermeiden. Dr. Stefan Paulus, der Stadtheimatpfleger, bezeichnete diesen Vorfall als „Präzedenzfall“, der aufzeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege ist.
Ein weiterer zentraler Punkt war die Entwicklung eines Gestaltungsleitfadens für Gastronomie- und Gewerbetreibende. Katja Kaus erklärte, dass dieser Leitfaden dazu beitragen solle, ein einheitlicheres Stadtbild zu schaffen. Störer, wie beispielsweise ein grellroter Teppich und ein Verkaufswimpel, die momentan in der Fußgängerzone zu sehen sind, passen nicht zum angestrebten Gesamtbild der Altstadt. Mit einem solchen Leitfaden sollen Gewerbetreibende klarer darüber informiert werden, wie sie zu einer attraktiven Gestaltung beitragen können.
Diese Initiative hat bereits im vergangenen Jahr im Bauausschuss an Fahrt aufgenommen. Ziel ist es, den Geschäftsinhabern praktische Hinweise zu geben, wie sie sowohl individuelle Akzente setzen als auch innerhalb des historischen Rahmens kooperieren können. Es ist klar, dass die Stadt Landsberg am Lech sich ernsthaft um den Erhalt ihres einzigartigen Stadtbildes bemüht und zukünftige Baumaßnahmen unter diesen Gesichtspunkten sorgfältig plant.
Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.augsburger-allgemeine.de.
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