In der idyllischen Altstadt von Langenberg, einem Stadtteil von Velbert, entfaltet sich ein kleiner, aber feiner Mikrokosmos. Enge, gepflasterte Gassen und historische Fachwerkhäuser laden dazu ein, die Schönheit der Vergangenheit zu genießen. Doch was diesen Ort wirklich besonders macht, sind die zahlreichen Buchläden und Literaturmuseen, die das Stadtbild prägen. Diese bezaubernde Stadt ist nicht nur ein Ort für Literaturfreunde, sondern auch ein Beispiel dafür, wie Kreativität und Gemeinschaftsgeist gegen den Leerstand in Innenstädten angehen können.
Die „Bücherstadt“ Langenberg wurde 1998 offiziell gekürt und ist seitdem ein Magnet für Bücherliebhaber aus der ganzen Region und darüber hinaus. Mit mehr als 15.000 Einwohnern ist die Stadt stolz auf ihre reichhaltige Auswahl an Antiquariaten. Viele der kleinen, charmanten Geschäfte sind Teil eines besonderen Projekts, das darauf abzielt, den Leerstand zu bekämpfen, der in vielen Städten ausufernde Probleme verursacht. Isolde Marx, die Vorsitzende des Fördervereins der Bücherstadt, erklärt:
„Wir sind keine hochtrabenden Leser oder Autoren. Wir wollten Langenberg vor dem Leerstand bewahren.“
Die Mitglieder des Vereins haben in den letzten Jahren erfolgreich mit Hausbesitzern zusammengearbeitet, um Konzepte zu entwickeln, die leerstehende Räume in lebendige Buchhandlungen verwandeln. Durch das Herstellen von Einrichtungsgegenständen und den Verkauf von gespendeten Büchern ist es den Ehrenamtlichen gelungen, diesen charmanten Stadtteil zu revitalisieren.
Kulturelle Entdeckungsreise
Ein bedeutender Bestandteil der „Bücherstadt Langenberg“ ist die Vermittlung der Geschichte des Buchdrucks. In der „Buchmacherey“ zeigt der Inhaber Hans Josef Altmann, wie Bücher historisch hergestellt wurden. Indem er mit einem Druckerballen Tinte auf eine Druckplatte aufbringt, vermittelt er den Besuchern anschaulich das Handwerk des Buchdrucks. Altmann bietet auch Workshops an, bei denen Teilnehmer eigene Drucke erstellen können, was nicht nur lehrreich, sondern auch äußerst unterhaltsam ist.
Nicht weit entfernt liegt das kleine, aber feine „Goethe und Ginkgo“-Museum, das eine Hommage an den berühmten Dichter und seine Faszination für die Ginkgo-Blätter darstellt. Der große Ginkgo-Baum in der Nähe des Bahnhofs ist ein Zeugnis dieser Verbindung; er bietet nicht nur einen malerischen Anblick, sondern auch eine Inspiration für viele Besucher.
Aktiv sein in der Natur
Langenberg ist jedoch nicht nur für seine literarischen Schätze bekannt. Nur wenige Schritte außerhalb der betriebsamen Altstadt erstreckt sich ein komplett anderes Angebot: Der Waldkletterpark am Hordtberg. Mit atemberaubenden 300 Metern Höhe bietet die Umgebung Nervenkitzel pur. Abenteuerlustige können sich mit einem Karabinerhaken absichern und über spektakuläre Parcours klettern, die für jeden Schwierigkeitsgrad geeignet sind. Der Action-Highlight, das „Banana-Jump“, ermöglicht es den Mutigen, in schwindelerregender Höhe die Herausforderung anzunehmen.
Insgesamt gelingt es Langenberg, einen faszinierenden Mix aus Kultur, Geschichte und Abenteuer zu bieten, der weit über den Rahmen traditioneller Buchstädte hinausgeht. Unter den Antiquariaten, Museen und Outdoor-Aktivitäten finden nicht nur Bücherfreunde ihren Platz, sondern auch diejenigen, die das Abenteuer und die Natur suchen. Jeder Besuch hier wird zu einem unvergesslichen Erlebnis, das bereichert und inspiriert.
– NAG