Anlässlich des bevorstehenden UN-Weltmädchentags am 11. Oktober wird Brandenburg mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und Aktionen auf die Rechte von Mädchen und jungen Frauen aufmerksam machen. In Städten wie Potsdam, Cottbus, Schwedt, Hohen Neuendorf, Luckenwalde und Brandenburg an der Havel sind von zahlreichen Organisationen geplante Kundgebungen und Feiern zu erwarten. Besonders hervorzuheben ist die „Mädchen*party“ auf dem Altstädtischen Markt in Brandenburg, organisiert vom Projekt „Mädchen*kram“ des Demokratischen Frauenbundes Landesverband Brandenburg e.V., das durch das Gleichstellungsministerium mit 4.250 Euro unterstützt wird.
Gleichstellungsministerin Ursula Nonnemacher ermutigt die Bürgerinnen und Bürger von Brandenburg zur Teilnahme: „Der Weltmädchentag ist ein bedeutender Anlass, um auf die Herausforderungen und Diskriminierungen hinzuweisen, mit denen Mädchen weltweit konfrontiert sind. Auch bei uns erfahren Mädchen oft Benachteiligungen und Ungleichheiten, sei es in Bezug auf die Verteilung der Hausarbeitslast oder in Form von sexualisierter Gewalt.“ Sie betont die Notwendigkeit, dass Mädchen in ihrer Entwicklung und Bildung gefördert werden müssen, um frei und selbstbestimmt leben zu können.
Wichtigkeit der Mädchenarbeit
Die Kontakt- und Koordinierungsstelle für Mädchen*arbeit des Landes Brandenburg (KuKMA) spielt eine zentrale Rolle in der Unterstützung von Mädchen und jungen Frauen. Mit einem jährlichen Budget von über 65.000 Euro, welches vom Gleichstellungsministerium bereitgestellt wird, hat die KuKMA die Aufgabe, Fachkräfte zu vernetzen und sich für die Interessen von Mädchen einzusetzen. Ihr Engagement wird durch die angestrebte Weiterbildung „Intersektionale Mädchen*arbeit“ ab November 2024 ergänzt, die erstmals eine länderübergreifende Ausbildung in den ostdeutschen Bundesländern anbietet.
In ihren Aussagen betont Ministerin Nonnemacher die Bedeutung der Mädchenarbeit für die Gleichstellungspolitik in Brandenburg: „Selbstbestimmte und kritisch denkende Mädchen sind die Grundlage für eine gerechte Zukunft.“ Trotz der Fortschritte ist sie sich sicher, dass noch viel zu tun bleibt, um einen barrierefreien Zugang zur Mädchenarbeit für alle zu gewährleisten, unabhängig von deren Wohnort.
Landesgleichstellungsbeauftragte Manuela Dörnenburg führt aus, dass der Weltmädchentag ein wichtiges Werkzeug sei, um auf bestehende Ungleichheiten aufmerksam zu machen. Trotz besserer Bildungsabschlüsse erleben viele Mädchen im Berufsleben benachteiligte Perspektiven. Es ist daher entscheidend, die wertvollen Angebote der Mädchenprojekte weiter auszubauen und abzusichern, um die Gleichberechtigung nachhaltig zu fördern.
Bianca Strzeja, Projektleiterin der KuKMA, hebt die positive Entwicklung hervor, die durch die Mädchenarbeit erzielt werden kann. Diese Arbeit hilft nicht nur, patriarchale Strukturen zu hinterfragen, sondern stärkt auch die Selbstbestimmung der Mädchen und fördert die gesellschaftliche Gleichstellung. Sie fordert eine langfristige und zuverlässige Finanzierung der Mädchenarbeit, um die notwendigen Angebote auch in schwierigen Zeiten aufrechterhalten zu können.
Der Weltmädchentag, der seit 2011 von den Vereinten Nationen ausgerufen wurde, dient dazu, die Belange von Mädchen weltweit ins Rampenlicht zu rücken und die Rechte auf Chancen und Gleichheit zu kämpfen. In diesem Jahr wird dieser Tag erneut die Plattform bieten, um viele wichtige Themen im Zusammenhang mit der Gleichstellung anzusprechen und auf die Herausforderungen aufmerksam zu machen, mit denen Mädchen in verschiedenen Kontexten konfrontiert sind.
Die Vielzahl an Veranstaltungen und die aktive Einbeziehung der Gemeinschaft unterstreichen die Wichtigkeit und Dringlichkeit dieser Themen und zeigen, dass der Dialog über die Rechte von Mädchen und jungen Frauen auch in Deutschland weiterhin höchste Priorität hat.