Brandenburg an der Havel. Ein dramatisches Aufeinandertreffen fand am Dienstagmorgen vor dem Getriebewerk von ZF statt, wo etwa 100 Mitarbeiter mit einem Warnstreik ihrer deutlichen Unzufriedenheit Luft machten. Die Forderung? Ganze sieben Prozent mehr Lohn sowie 170 Euro extra für die ZF-Auszubildenden! Die Szenen waren emotional geladen, als die Teilnehmer mit den eingängigen Melodien „Money, Money, Money“ und „I Need a Dollar“ ihre Stimmen erhoben.
Der Streik war nicht nur ein einfacher Protest, sondern eine klare Abrechnung mit der ZF-Geschäftsführung. Der IG-Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze stellte die Verunsicherung und Wut der Belegschaft ins Rampenlicht: „Die Menschen sind verunsichert, viele sind auch wütend. Wenn die Führungsebene nicht transparent kommuniziert, schürt das Ängste!“ Auch ein höheres Gehalt wurde gefordert; Schulze betonte: „Wir brauchen mehr Asche in der Tasche.“
Dramatische Gehaltsverhandlungen stehen bevor
Aber die Antwort der Arbeitgeber auf diese drängenden Anliegen war ernüchternd: Eine Erhöhung von nur 1,7 Prozent ab Juli 2025 und 1,9 Prozent ab Juli 2026 soll den Beschäftigten in einer 27-monatigen Laufzeit angeboten werden – viel zu mickrig für die IG Metall! Schulze machte unmissverständlich klar, dass die Unternehmensverantwortlichen, insbesondere der ZF-Personalleiter Jürgen Rother, offenbar kein Gespür für die Situation der Mitarbeiter hätten. „Die haben es noch nicht verstanden!“, so Schulze weiter.
Inmitten dieser Unruhe steht ZF selbst vor der Herausforderung eines massiven Stellenabbaus. Laut Prognosen könnte die Zahl der Beschäftigten im Getriebewerk bis 2030 auf nur noch 824 sinken, da die Produktion von E-Auto-Getrieben wesentlich weniger Arbeitskräfte benötigt. Die Unsicherheit schwebt über den 1400 Mitarbeitern, die bei ZF in Brandenburg an der Havel beschäftigt sind, während die Transformation zur E-Mobilität nicht vorankommt. Betriebsratsvorsitzender Sandro Hoffmann fordert dringend Klarheit von der Geschäftsführung: „Die Belegschaft hat das Recht, zu erfahren, was in den nächsten Jahren geplant ist.“