In der Prenzlauer Brüssower Allee lebt die 62-jährige Petra Baumann in einer 56 Quadratmeter großen Wohnung, die sie selbst als gemütlich und liebevoll bezeichnet. Trotz der schönen Unterkunft denkt sie ernsthaft darüber nach, auszuziehen, was sie zuvor nie in Betracht gezogen hätte. Der Grund für ihre Unzufriedenheit ist die mangelnde Sauberkeit und das ungeordnete Verhalten einiger Nachbarn.
„Es ist einfach unerträglich. Eins der schlimmsten Probleme ist der Zustand des Treppenhauses“, beklagt sich Baumann. Geschäfte wie Kotspuren von Haustieren, die nicht ordentlich beseitigt wurden, sowie zerstreuter Müll sind alltägliche Erscheinungen, die Petra zunehmend frustrieren. In einem eindrücklichen Interview erklärt sie, dass es für sie und andere Bewohner nicht akzeptabel sei, in einem so schmutzigen Umfeld leben zu müssen.
Anzeichen eines Saustalls
Das Treppenhaus gleicht oft einer Müllhalde. „Ich weiß noch, wie es in der DDR war, wo jeder abwechselnd den Treppendienst erledigte. Warum wird dieses System nicht wieder eingeführt?“, fragt sich Baumann. Die Unordnung setzt sich im gesamten Haus fort – auch der Keller ist überfüllt mit Abfall und nicht entsorgten Gegenständen. „Ich habe schon ein benutztes Kondom und Kakerlaken gefunden“, fügt sie entsetzt hinzu. Baumann fordert von ihrem Vermieter, klare Maßnahmen zu ergreifen und möglicherweise eine Reinigungsfirma einzusetzen, um die Situation zu bereinigen.
Die Wohnbau GmbH, die für das Gebäude zuständig ist, hat die Mieter bereits kontaktiert, um sie über die Reinigungsverpflichtungen zu informieren. „Leider erhalten wir keine genauen Angaben darüber, wer diese Pflichten vernachlässigt“, sagt Jenny Busse von der Wohnbau GmbH. Um das Problem an der Wurzel zu packen, hat die Firma sich entschlossen, die Gegebenheiten vor Ort zu überprüfen und überlegt, eine Fachfirma für die Treppenhausreinigung zu engagieren.
Aufruf zur Verantwortung
„Es ist nicht fair, dass nur einige Mieter die Verantwortung für die Sauberkeit übernehmen müssen“, meint Baumann. Viele Mieter sind gewillt, ihren Teil zur Werterhaltung der Immobilie beizutragen, aber nicht jeder scheint diese Einstellung zu teilen. „Ich kann es einfach nicht mehr ertragen, ständig hinter anderen her zuputzen. Hier braucht es einen klaren Plan und echte Verantwortung.“
Der Zustand des Hauses, so Baumann, hat nicht nur Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Anwohner, sondern schadet auch dem Wohnklima insgesamt. Mit Hoffnung auf Veränderungen besuchte ein Team der Wohnbau GmbH das Gebäude, um gemeinsam mit den Mietern Lösungen zu finden und gegebenenfalls Fachleute für die Reinigung zu engagieren. „In mehr als der Hälfte unserer Immobilien ist dies bereits der Fall, und wir sehen positive Ergebnisse“, fügt Busse hinzu.
Letztlich bleibt abzuwarten, ob und welche Schritte der Vermieter einleiten wird, um die Lebensqualität in diesem Haus zu verbessern und die Mieter von der fragwürdigen Sauberkeit zu befreien. Die Anwohner sind bereit dazu, die notwendigen Veränderungen zu unterstützen, jedoch ist es entscheidend, dass sie nicht länger alleingelassen werden, um die Verantwortung zu tragen.
Details zu den aktuellen Entwicklungen sind zu finden hier.