In den malerischen Tangersdorfer Heidegebieten wird im Sommer oft ein ganz besonderes Geräusch hörbar, das für viele unbekannt, für Naturfreunde jedoch Musik in den Ohren ist: das Zirpen der Rotflügeligen Schnarrschrecke. Diese Art ist nicht nur wegen ihres klangvollen Namens bemerkenswert, sondern auch aufgrund ihrer Seltenheit. Albert Wotke, Vorstandsmitglied des Fördervereins Feldberg-Uckermärkische Seenplatte e.V., äußerte sich begeistert über die Entdeckung dieser Insektenart und kündigte an, dass Umweltschutzprojekte in der Region vorangetrieben werden, um die Lebensbedingungen für die Schnarrschrecken zu verbessern.
Ein zentrales Projekt besteht darin, Saatgut für das Kleine Habichtskraut zu erwerben, das die Schnarrschrecken besonders schätzen. Um dies zu realisieren, werden finanzielle Mittel benötigt, die dank einer großzügigen Spende von 12.500 Euro bereitgestellt werden konnten. Diese Summe wurde von Dr. Jens Horn, dem Geschäftsführer der Energie Mark Brandenburg GmbH (EMB), übergeben.
Langjährige Unterstützung für den Naturschutz
Die Spende ist nicht einmalig, sondern bereits die elfte ihrer Art, die die EMB an den Förderverein und die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg verleiht, um Naturschutzprojekte zu fördern. Interessanterweise stammen die Gelder von Gaskunden, die über das Produkt „EMB Natur“ einen freiwilligen Beitrag von einem Euro pro Monat auf ihren Erdgaspreis leisten. Die EMB verdoppelt diese Einnahmen, was insgesamt zu einer bemerkenswerten Summe von über 273.000 Euro seit der Einführung dieses Programms im Jahr 2001 führte.
Das Geld wird abwechselnd in verschiedenen Naturparks, wie den Uckermärkischen Seen und Nuthe-Nieplitz, verwendet, um gezielt Projekte für den Umwelt- und Naturschutz zu unterstützen. Der Geschäftsführer Horn unterstrich, dass diese Finanzierungsmodelle es ermöglichen, wichtige und oft kostenintensive Projekte zu realisieren.
Wichtigkeit von naturnahen Projekten
Für den Förderverein bedeutet die langjährige Unterstützung eine enorme Hilfe. Die aktuellen finanziellen Mittel werden nicht nur für die Schnarrschrecke eingesetzt, sondern auch für die Anschaffung wolfssicherer Zäune, die zum Schutz der Schafe und Ziegen dienen. Diese Tiere spielen eine entscheidende Rolle in der Landschaftspflege auf rekultivierten Flächen des ehemaligen Schießplatzes in der Region.
Zusätzlich wird ein Teil der Gelder von der Wildnisstiftung verwendet, um Flächen entlang der Wanderwege bei Annenwalde zu erwerben. Hierbei verfolgt die Stiftung das Ziel, die Natur erlebbar zu machen. So führt Mario Hillmann, ein ausgebildeter Wildnisbotschafter, bereits nowatzki-zertifizierte Exkursionen durch. Interessierte haben die nächste Gelegenheit dazu am 19. Oktober, wenn um 10 Uhr ab dem Parkplatz in Beutel eine naturkundliche Wanderung stattfindet.
Diese Initiativen zeigen, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Naturschutzorganisationen ist. Dank der finanziellen Förderung und des Engagements von Einzelnen wird die Region nicht nur naturnah gestaltet, sondern auch das Bewusstsein für seltene Arten wie die Rotflügelige Schnarrschrecke gefördert. Solche Projekte sind Beispiele dafür, wie lokale Gemeinschaften aktiv zur Erhaltung ihrer Naturlandschaften beitragen können. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Förderverein, der Wildnisstiftung und EMB setzt wichtige Impulse für auch zukünftige Naturschutzprojekte in der Region und sorgt dafür, dass die Tangersdorfer Heide weiterhin ein Lebensraum für viele bedrohte Arten bleibt.