In Templin können die Einwohner bald auch abends auf den Stadtbus zugreifen. Die Entscheidung wurde in dieser Woche durch Sebastian Tattenberg aus der Stadtverwaltung bekannt gegeben und stellt eine bedeutende Änderung im örtlichen Nahverkehr dar. Bisher war der Dienst auf den Tag beschränkt, aber ab Dezember wird der Stadtbus bis 21 Uhr fahren. Dies geschieht im Rahmen eines neuen Fahrplans und ist Teil der Strategie, das bestehende Angebot zu optimieren.
Ursprünglich hatten Bürger immer wieder den Wunsch geäußert, den Verkehr bis in den Abend auszudehnen. Dieser Bitte wurde jedoch lange Zeit nicht stattgegeben, da man der Ansicht war, dass die Stadt die zusätzlichen Kosten tragen müsse. Mit der Einigung zwischen der Uckermärkischen Verkehrsgesellschaft und der Stadt konnte jedoch eine „bedarfsgerechte Optimierung des Fahrplanangebots“ erreicht werden. statt des bisher angebotenen 20-Minuten-Taktes wird nun ein 30-Minuten-Takt an sieben Tagen in der Woche eingeführt, was den Bürgern mehr Flexibilität bietet.
Wachsender Bedarf und Verbesserung der Anschlüsse
Diese Neuregelung betrifft auch die Haltestellen in den Nebenstrecken, sodass diese künftig alle 30 Minuten angefahren werden können. Zudem wird der Bustakt tagsüber von 20 auf 30 Minuten angehoben, was auch den Wochenendfahrplan betrifft. Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass die Kosten für die Stadt annähernd konstant bleiben, da die voraussichtlichen Nutzungskilometer sich nicht wesentlich ändern werden. Tattenberg hebt hervor, dass dies eine wichtige Verbesserung für die Anwohner darstellt, die bereits jetzt einen unregelmäßigen 30- oder 60-Minuten-Takt nutzen mussten.
Ein zentrales Anliegen bei der Neuerung ist es, die Anschlüsse an den Bahnverkehr zu verbessern. Dadurch wird es für Fahrgäste einfacher, abends von der Therme zum Bahnhof zu gelangen und rechtzeitig ihren Zug nach Berlin zu erreichen. Der Ausbau des fahrtfreien Stadtverkehrs in den Ortsteilen, der im Januar 2020 umgesetzt wurde, sorgte bereits für eine höhere Nachfrage und zeigt den Bedarf der Bevölkerung.
Für 2025 ist zudem eine öffentliche Veranstaltung geplant, bei der Bürger ihre Wünsche für den Stadtverkehr geäußert werden können. Tattenberg sieht hierin die Möglichkeit, auf spezifische Bedürfnisse einzugehen und eventuell neue Routen anzubieten, die aktuell noch nicht abgedeckt sind. Besonders in den Augen des Bildungsausschussvorsitzenden Stefan Rikken wäre eine Erweiterung des Angebots nach 18 Uhr vorteilhaft, insbesondere für Schüler, die nach außerschulischen Aktivitäten nach Hause fahren möchten.
Es gibt allerdings Bedenken hinsichtlich der zusätzlichen Kosten, die durch solche Erweiterungen entstehen könnten. Tattenberg erwähnt, dass für die Anbindung einiger dünn besiedelter Ortsteile der Zuschussbedarf von 220.000 Euro und mehr steigen könnte. Alternativ dazu wurde die Idee vorgeschlagen, Abendfahrten nicht an jedem Tag, sondern nur an bestimmten Tagen der Woche anzubieten.
Die Stadtverwaltung arbeitet kontinuierlich daran, den öffentlichen Nahverkehr den Bedürfnissen der Bewohner anzupassen, und versucht dabei, eine Balance zwischen Wirtschaftlichkeit und den Wünschen der Bürger zu finden. Dies wird als wichtiger Schritt angesehen, um den öffentlichen Nahverkehr weiter zu verbessern, insbesondere in Anbetracht der bereits bestehenden Herausforderungen im ländlichen Raum. Die neuen Maßnahmen sollen dazu beitragen, den Stadtverkehr in Templin zukunftsorientierter zu gestalten und den Anforderungen der Bevölkerung gerecht zu werden, wie auch auf www.nordkurier.de berichtet.