In der Stadt Prenzlau hat eine bemerkenswerte berufliche Entwicklung stattgefunden. Johanna Klingbeil, erst 23 Jahre alt, hat kürzlich eine neue Rolle als Privatkundenberaterin bei der Sparkasse Uckermark übernommen. Dies ist nicht nur ein Karriereschritt, sondern spiegelt auch den Mut wider, den ein junger Mensch aufbringen muss, um im Berufsleben neue Wege zu beschreiten. Ihre Entscheidung, den Supermarkt hinter sich zu lassen und in die Finanzwelt einzutauchen, zeigt den Wunsch nach beruflicher Erfüllung und persönlichem Wachstum.
Die Entwicklung von Johanna ist besonders, da sie nicht direkt in die Bankenlandschaft einstieg. Stattdessen begann ihre berufliche Reise mit einer Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau, die sie nach der zehnten Klasse absolvierte. Während dieser Zeit sammelte sie wertvolle Erfahrungen im Kundenkontakt und lernte, die Bedürfnisse der Menschen besser zu verstehen. Obwohl sie nach ihrer Ausbildung ein weiteres Jahr im Supermarkt arbeitete, stellte sie schnell fest, dass ihr die Tätigkeit an der Kasse oder das Auffüllen von Regalen nicht die Erfüllung bot, die sie suchte.
Ein Schritt nach dem anderen
Die Entscheidung für eine Veränderung fiel Johanna nicht leicht. Sie begann, nach neuen Jobmöglichkeiten zu suchen und stieß dabei auf die Stellenanzeige der Sparkasse. Ihre Bewerbung als Servicemitarbeiterin eröffnete ihr die Möglichkeit, einen regelrechten Durchmarsch in der Institution zu starten. „Johanna wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen und überzeugte uns sofort. Sie ist nicht die erste Quereinsteigerin in unserem Unternehmen“, berichtet Mandy Stoldt, die Vorgesetzte von Johanna und selbst seit 29 Jahren im Unternehmen tätig.
Am ersten Arbeitstag wurde Johanna ins kalte Wasser geworfen, ähnlich wie die Auszubildenden. Doch dank ihrer Vorerfahrungen meisterte sie den viermonatigen Crashkurs zur Sparkassenkauffrau mit Bravour. Innerhalb von neun Monaten bewarb sie sich intern auf eine freie Beraterstelle und erhielt erneut die Zusage. Ihr freundlicher und kompetenter Umgang mit Kunden spielte dabei eine entscheidende Rolle.
Verantwortung und Akzeptanz
Die neue Position bringt jedoch Herausforderungen mit sich, die Johanna bereitwillig annimmt. „Es gibt mehr Stress und Verantwortung als zuvor im Supermarkt, aber ich bin hochmotiviert“, sagt sie. Sie spürt, dass ihr Selbstbewusstsein gestiegen ist und bemerkt, dass die gesellschaftliche Akzeptanz ihrer neuen Rolle deutlich höher ist. Dies gibt ihr ein Gefühl der Bestätigung und des Stolzes.
Besonders innovativ sind ihre Aktivitäten, bei denen sie Kindern und Jugendlichen die Welt der Finanzen näherbringt. Im Rahmen des Prenzlauer Agenda-Diploms oder in Schulpartnerschaften leitet sie Unterrichtsstunden zum Thema Geld. Ihre unkomplizierte Art hilft ihr, schnell eine Verbindung zu den Schülern herzustellen, wodurch sie die Themen auf ansprechende Weise vermittelt.
Johanna möchte in ihrer neuen Rolle die Sparkasse als attraktiven Arbeitgeber für Praktikums- und Ausbildungsplätze positionieren. Dies führt nicht nur zur eigenen Weiterentwicklung, sondern trägt auch zur positiven Reputation des Unternehmens in der Region bei.
„Obwohl einige Menschen in meinem Umfeld meine Entscheidung, den sicheren Hafen zu verlassen, nicht verstanden haben, bin ich überzeugt, dass man den Mut zum Wandel haben sollte“, sagt Johanna. Sie hat die Vorteile der neuen Arbeitszeitgestaltung und der Arbeitsatmosphäre schätzen gelernt und ist jetzt stolz darauf, Teil des Teams der Sparkasse Uckermark zu sein.
Ein Beispiel für den Mut zur Veränderung
Johanna Klingbeils Weg vom Supermarkt zur Sparkasse ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie selbst junge Menschen durch Mut und Entschlossenheit neue berufliche Horizonte erreichen können. Ihre Geschichte erinnert daran, dass es nie zu spät ist, sich neu zu orientieren und die eigene Karriere aktiv zu gestalten.
Der Einfluss von Quereinsteigern in der Finanzbranche
Die Karriere von Johanna Klingbeil ist ein Beispiel für den wachsenden Einfluss von Quereinsteigern in der Finanzbranche. Immer mehr Unternehmen erkennen das Potenzial von Mitarbeitern, die aus anderen Sektoren kommen und frische Perspektiven mitbringen. Laut einer Studie des Bundesverband der Banken und Bankiers haben Quereinsteiger in den letzten Jahren signifikant zur Diversität und Innovationskraft der Finanzdienstleister beigetragen.
Zusätzlich ermöglicht das Einstellen von Quereinsteigern eine breitere Ansprache diverser Kundengruppen, da diese oft verschiedene Erfahrungen und Qualifikationen mitbringen. Die Sparkasse Uckermark, die Johanna Klingbeil eingestellt hat, ist ein gutes Beispiel dafür, wie Institutionen durch die Öffnung für talentierte Mitarbeiter aus unterschiedlichen Hintergründen profitieren können.
Die Bedeutung von Weiterbildung in der Berufswelt
Die Entscheidung von Johanna Klingbeil, eine Karriere in der Finanzwelt zu verfolgen, verdeutlicht auch die Wichtigkeit von Weiterbildung und kontinuierlicher Entwicklung. In der heutigen sich schnell verändernden Arbeitswelt ist lebenslanges Lernen unerlässlich, um relevant zu bleiben. Unternehmen bieten zunehmend Programme an, die Mitarbeitern helfen, ihre Fähigkeiten zu erweitern und sich an neue Herausforderungen anzupassen.
Eine Umfrage des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ergab, dass 78 % der befragten Arbeitnehmer bereit sind, in ihre Weiterbildung zu investieren, wenn sie dadurch bessere Karriereaussichten haben. Dies spiegelt die Ansicht wider, dass die berufliche Entwicklung nicht nur Verantwortung des Arbeitgebers, sondern auch der Mitarbeiter selbst ist.
Jugendliche in der Finanzbildung
Das Engagement von Johanna Klingbeil in der Finanzbildung junger Menschen ist entscheidend, da finanzielle Bildung in der heutigen Gesellschaft immer wichtiger wird. Studien zeigen, dass viele junge Erwachsene nicht ausreichend informiert sind, um fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen. Laut einer Erhebung der Bundeszentrale für politische Bildung haben über 60 % der Jugendlichen Schwierigkeiten mit grundlegenden finanziellen Konzepten.
Initiativen wie das Prenzlauer Agenda-Diplom, an dem Johanna Klingbeil teilnimmt, sind wichtig, um das Bewusstsein für finanzielle Themen zu schärfen und jungen Menschen die Fähigkeiten zu vermitteln, die sie benötigen. Solche Programme können langfristig dazu beitragen, dass Jugendliche sicherer mit Geld umgehen und verantwortungsbewusste Entscheidungen für ihre Zukunft treffen.
– NAG
