In Malchow, einem kleinen Ort nahe Prenzlau, wurde beim Gemeindeabend erneut das brisante Thema Ukraine-Krieg diskutiert. Pfarrer Thomas Dietz hatte den umstrittenen Autor Patrik Baab eingeladen, der die gängige Sichtweise auf den Konflikt in Frage stellte. Mit eindringlichen Worten forderte Baab die Anwesenden auf, sich nicht nur auf reißerische Schlagzeilen zu verlassen, sondern selbst zu recherchieren und kritisch zu denken. Die vollbesetzte Kirche nickte zustimmend, als Baab die komplexen Hintergründe des Krieges erläuterte.
Ein anderes Bild der Ukraine
Baab, der mit seinem Buch „Auf beiden Seiten der Front“ für Aufsehen sorgt, stellte klar, dass die Realität in der Ukraine vielschichtiger ist, als es die Medien oft darstellen. Er beschrieb die jahrzehntelangen Spannungen und die Interessen der USA und der NATO in der Region. Trotz seiner faktenbasierten Argumentation erntete er von Historikern Hass, weil er eine andere Perspektive auf den Konflikt wagt. „Es geht meist ums Karrieremachen“, warnte er und riet, die Hintergründe der Kritiker zu hinterfragen.
Mit eindringlichen Schilderungen von seinen Reisen in die Kriegsgebiete berichtete Baab von der schockierenden Realität: „Dort beträgt die durchschnittliche Überlebenszeit eines Soldaten vier Stunden.“ Über 750.000 Menschen haben bereits ihr Leben verloren. Dennoch, so Baab, kehrt das öffentliche Leben 80 Kilometer hinter der Front im Donbass zurück. Die Menschen genießen die neue Normalität in Cafés, während sie gleichzeitig mit den Schrecken des Krieges konfrontiert sind.
Die Sehnsucht nach Frieden
Baab betonte die Loyalität der Bevölkerung zu Russland, die durch massive Investitionen in die Region und die Schaffung von Arbeitsplätzen gestärkt wird. „Die wollen nicht vom Westen befreit werden“, erklärte er und berichtete von der Verbesserung der Lebensbedingungen. Die Renten wurden auf russisches Niveau angehoben, was ebenfalls zur Loyalität beiträgt. Doch trotz dieser Entwicklungen spürt Baab eine große Sehnsucht nach Frieden. Wütend äußerte er sich über die Rolle der Medien und der Politiker, die seiner Meinung nach den Krieg vorantreiben: „Ich würde mir wünschen, dass die Großmäuler aus den Redaktionen an die Front gebracht werden.“
Abschließend forderte Baab Deutschland auf, sich aus dem gefährlichsten Angriffsbündnis zurückzuziehen und neue Partnerschaften zu suchen. „Wir haben uns gebunden an Phoenix, der im Sturzflug ist“, warnte er eindringlich.