In Templin ist die Lärmbelastung ein anhaltendes Problem, insbesondere in der Mühlenstraße, wo es besonders an der Engstelle am Mühlentor zur Lärmüberlastung kommt. Die Fachgebietsleiterin Thekla Seifert informierte kürzlich die Ausschüsse für Bau und Stadtentwicklung über die Ergebnisse der aktualisierten Lärmaktionsplanung, die auf Aufforderung des Umweltministeriums erstellt wurde. Diese Fortschreibung ist notwendig geworden, da die Stadt ihre Lärmsituation regelmäßig überprüfen muss.
Der letzte umfassende Bericht datiert aus dem Jahr 2018. Seitdem hat sich laut Seifert die Lärmsituation verändert, wobei jetzt vor allem die L 23 im historischen Stadtkern in den Fokus rückt. Eine Lärmkartierung, die bereits 2022 durchgeführt wurde, hat gezeigt, wo die Lautstärke tagsüber und nachts über den zulässigen Grenzwerten liegt. Laut den Guidelines gilt ein durchschnittlicher Tagespegel von mehr als 65 Dezibel und ein nächtlicher Pegel von über 55 Dezibel als belastend, was die Gesundheit der Bürger beeinträchtigen kann.
Dauerbelastung für viele Bürger
In Templin sind insgesamt 112 Menschen tagsüber von Lärmpegeln über 65 Dezibel betroffen, was in der Vergangenheit als gesundheitsgefährdend eingestuft wurde. Zudem müssen nachts 158 Bürger mehr als 55 Dezibel ertragen, was zu einer ernsthaften Belastung führen kann. Schätzungen zufolge könnten etwa 49 persönlich von gesundheitlichen Auswirkungen betroffen sein, darunter auch 14, die an Schlafstörungen leiden.
Die Stadtverwaltung verfolgt in ihrem Lärmaktionsplan verschiedene Maßnahmen zur Lärmreduzierung. So soll die Geschwindigkeit der Fahrzeuge zwischen dem Mühlentor und der Schleusenbrücke (L23) verringert werden. Eine Lichtsignalsteuerung zu installieren, steht ebenfalls auf der Agenda. Darüber hinaus wird die Verbesserung der Infrastruktur für Radfahrer und Fußgänger angestrebt, um den motorisierten Verkehr zu reduzieren.
Umgestaltung der Straßen und weitere Maßnahmen
Bereits in den letzten Jahren wurden bauliche Veränderungen in der Mühlenstraße vorgenommen. Die Einführung von flüsterndem Asphalt in den Bereichen Prenzlauer Allee, August-Bebel-Straße und auf der Mühlenstraße soll ebenfalls zur Minderung des Geräuschpegels beitragen. Das Ziel dieser Maßnahmen ist es, den Lärmpegel für die Anwohner zu senken und eine angenehmere Wohnumgebung zu schaffen.
Die Stadt hat in der Vergangenheit eine einfachere Lärmaktionsplanung bevorzugt, um die finanziellen Mittel zu schonen, und hat ein Formular zur Lärmaktionsplanung ausgefüllt, das auf der Internetseite der Stadt einsehbar ist. Die Bürger hatten von 12. bis 25. August die Möglichkeit, diesen Plan zu begutachten, jedoch wurden keine Einwände eingelegt.
Die Lärmmessung und die daraus gezogenen Maßnahmen sind nicht nur bedeutend für das Wohlbefinden der Bürger, sondern auch für die Lebensqualität in Templin insgesamt. Diese ständige Überwachung und Nachbesserung des Lärmaktionsplans ist daher ein wichtiger Schritt in der Stadtentwicklung.
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