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Idyllischer Kleingarten in Prenzlau: Ein Paradies sucht neue Hände

Marlies Henze, 72 Jahre alt, verkauft aus gesundheitlichen Gründen ihren liebevoll gepflegten Kleingarten „Sonnenschein“ in der Schenkenberger Straße in Prenzlau, um einem neuen Besitzer, idealerweise einem jungen Paar oder Gartenliebhabern, die Möglichkeit zu geben, in dieser einzigartigen Garten-Oase glücklich zu werden.

In der Uckermark blühen nicht nur die Gärten, sondern auch die Hoffnungen vieler Menschen nach einem eigenen Stück Natur. Vor allem für Stadtbewohner, die in Mietwohnungen leben und oft keinen direkten Zugang zu Grünflächen haben, sind Kleingartenanlagen eine willkommene Oase. Diese Grünflächen bieten die Möglichkeit, frisches Obst und Gemüse selbst anzubauen und genießen zu können, was besonders in den warmen Sommermonaten ein köstlicher Genuss ist.

Ein Paradebeispiel für das Engagement in diesen Kleingartenvereinen ist der über 40 Jahre alte Gartenverein „Sonnenschein“ in Prenzlau. Hier haben zahlreiche Hobbygärtner ihr eigenes kleinwüchsiges Reich, in dem sie nach Herzenslust pflanzen, ernten und entspannen können. Ein besonders eindrücklich gestalteter Garten im Verein steht nun zur Veräußerung, da die derzeitige Pächterin Marlies Henze aufgrund persönlicher Umstände nicht mehr in der Lage ist, sich um ihr Stück Erdreich zu kümmern.

Ein Garten mit Geschichte

Marlies Henze bewirtschaftet ihr 300 Quadratmeter großes Pachtgrundstück seit mehr als zwei Jahrzehnten mit viel Hingabe. Ihre Begeisterung für das Gärtnern ist unübersehbar, wenn sie von den zahlreichen Obstbäumen und bunten Blumen berichtet, die diesen Ort zu ihrem kleinen Paradies gemacht haben. Doch das Leben hält manchmal unerwartete Herausforderungen bereit. Der Fahrradunfall ihres Mannes, der vor zwei Jahren geschah, hat das Ehepaar stark betroffen und ihre Pläne für die gemeinsame Gartenpflege durchkreuzt. „Ich koche jeden Tag für uns und bin viel unterwegs“, erzählt die 72-Jährige. In dieser Situation lässt sich der Garten nicht mehr angemessen betreuen, was zur Entscheidung führt, den geliebten Garten zu verkaufen.

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Der Garten ist nicht nur ein grünendes Stück Erde, sondern beherbergt auch ein Gewächshaus und eine charmante Holzlaube, die gewartet werden möchte. Marlies Henze hofft, dass ihr Garten in liebevolle Hände kommt, wo er die Aufmerksamkeit bekommt, die er verdient. „Es ist mir wichtig, dass die neuen Besitzer Freude an diesem Garten haben“, erklärt sie. Das Potenzial, das der Garten bietet, liegt nicht nur in der aktuellen Pflanzenvielfalt, sondern auch in der Möglichkeit, ihn weiter zu gestalten und zu revitalisieren.

Ein attraktives Angebot für viele

Aktuell ist nur dieser eine Garten unter den insgesamt 176 Pachtgärten im Verein verfügbar. Trotz des Interesses seitens potenzieller Käufer gab es bislang einige Schwierigkeiten, da die Erwartungen einiger Interessenten nicht mit den Vereinsrichtlinien übereinstimmten. „Dieser Garten könnte wunderbar für ein junges Paar sein oder auch für ältere Gartenliebhaber, die in der Nähe wohnen“, schätzt Henze ein. Sie ist offen für Besichtigungen und steht Interessierten zur Verfügung, um den Garten gemeinsam zu erkunden.

Der Garten liegt nicht nur ideal für die Grünliebhaber, sondern hat auch das Potenzial, für die nächste Generation von Hobbygärtnern eine Quelle der Freude zu sein. „Ich hoffe, dass jemand kommt, der die Leidenschaft für das Gärtnern teilt“, fügt die Pensionärin hinzu.

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Die Geschichten um solche Kleingärten sind oft bewegend und spiegeln die Verknüpfung von Menschen und Natur wider. Ein Garten bietet nicht nur eine Möglichkeit, etwas Eigenes zu gestalten, sondern auch eine Rückzugsmöglichkeit und einen Raum zur kreativen Entfaltung. In einer Zeit, in der der städtische Raum immer begrenzter wird, sind solche Oasen ein wertvolles Gut.

Gartenbau und Gesundheit

Der Anbau von Obst und Gemüse im eigenen Garten kann nicht nur zur Ernährungssicherheit beitragen, sondern auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile bieten. Studien zeigen, dass das Gärtnern körperliche Aktivität fördert, die Stresslevel senkt und das allgemeine Wohlbefinden steigert. Eine Untersuchung der University of Florida belegte, dass Gärtnern positive Effekte auf die körperliche und psychische Gesundheit hat, wie verbesserte Stimmung und höhere Lebensqualität.

Darüber hinaus sind selbst angebaute Produkte oft nährstoffreicher als im Supermarkt gekaufte Lebensmittel, da sie frisch geerntet werden und ohne lange Transportwege auskommen. Dies unterstützt nicht nur die persönliche Gesundheit, sondern auch eine nachhaltige Lebensweise, indem weniger Verpackungsmüll und CO2-Emissionen entstehen. Der zunehmende Trend zum Urban Gardening zeigt, dass immer mehr Menschen die Vorzüge des eigenen Gartens erkennen.

Kleingärten in Deutschland

Kleingärten sind in Deutschland ein traditionelles Element der Stadtentwicklung. Sie bieten städtischen Bewohnern die Möglichkeit, naturnahe Freizeitgestaltung zu erleben und ihre eigenen Lebensmittel anzubauen. Laut dem Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. gibt es deutschlandweit rund 1,4 Millionen Kleingärten, die nicht nur für den Anbau von Nahrungsmitteln, sondern auch als Erholungsgebiete genutzt werden.

In vielen Städten spielen Kleingärten eine wichtige Rolle in der sozialen Integration und Nachbarschaftsbildung. Sie fördern den Austausch zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Altersgruppen. In Berlin beispielsweise sind die Kleingärten viel mehr als nur ein Ort zum Gärtnern; sie sind soziale Treffpunkte, die Gemeinschaft und ein Gefühl der Zugehörigkeit schaffen. Der Erhalt solcher Flächen ist daher auch eine Aufgabe der Stadtplanung, um urbanen Lebensraum lebenswert zu gestalten.

– NAG

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