Die Auswanderung von Menschen aus der Uckermark, die im 19. Jahrhundert auf Schiffen in die USA segelten, trifft heute auf eine neue Dimension: Ihre Nachfahren reisen jetzt in die Vereinigten Staaten. Vor kurzem besuchten amerikanische Ur-Enkel Brüssow, ein kleiner Ort, der eng mit dieser Geschichte verbunden ist. Nun sind Brüssower Bürger auf dem Weg, die Spuren ihrer Vorfahren in Amerika zu erkunden.
Eine langjährige Partnerschaft mit der „Historical Society of North German Settlements in Western New York“ und deren Standort in New-Bergholz, einem Stadtteil von Niagara Falls, bildet die Grundlage für diese Reise. Diese historische Verbindung zeugt von der tiefen Verwurzelung der Uckermärker im amerikanischen Boden.
Der Anstoß zum Aufbruch
Pfarrer Matthias Gienke, der die Kirchengemeinde Brüssow seit 2010 leitet, war der treibende Kraft hinter dieser Reise. Er sah die Notwendigkeit, sich auf den Weg in die USA zu machen. „Es ist an der Zeit, in die Ferne zu reisen und die Geschichten unserer Vorfahren zu erleben“, sagte Gienke. Er hebt hervor, dass die Gründe für die Auswanderung im 19. Jahrhundert oft in religiösen sowie sozialen Nöten lagen. Viele Menschen verließen ihre Heimat, um ein besseres Leben zu suchen, oft aufgrund von Armut und Verzweiflung.
Gienke ist der Meinung, dass es viel zu lernen gibt aus den Herausforderungen, mit denen die Auswanderer konfrontiert waren. Er sieht Parallelen zur heutigen Gesellschaft, in der ähnliche Unsicherheiten und Herausforderungen herrschen. Seine Ansichten sind tief im christlichen Glauben verwurzelt, der den Aufbruch zu neuen Horizonten als zentralen Gedanken propagiert.
Sanierungsbedarf des Brüssower Museums
Während die Brüssower auf Reisen sind, bleibt eine wichtige Lokation in der Heimat im Fokus - das Brüssower Museum. Gelegen in einer historischen Kirche aus dem Jahr 1859, benötigt das Museum dringend finanzielle Unterstützung. Der Museumsbeirat ist auf der Suche nach Spenden, um den Eigenanteil für die angekündigte Renovierung aufzubringen. Die Gesamtkosten für diese Renovierung belaufen sich auf zirka 500.000 Euro.
Der Zustand des Gebäudes ist besorgniserregend, und es wurde bereits vor fünf Jahren ein Konzept entwickelt, das die Sanierungskosten auf 450.000 Euro beziffert. Trotz der Herausforderungen plant das Museum, im kommenden November seinen 60-jährigen Geburtstag zu feiern. Ein Benefizkonzert der Bundeswehr generierte kürzlich 3.000 Euro, aber weitere Spenden sind dringend erforderlich.
Interessierte, die mehr über die Erlebnisse der Uckermärker in den USA erfahren möchten, können Pfarrer Gienkes Berichterstattung auf der Website der Kirchengemeinde Brüssow verfolgen. Dort stellt er regelmäßig neue Fotos und Updates von der Reise zur Verfügung: kirchengemeinde-bruessow.de.
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