Das Schloss Boitzenburg in der Uckermark wird am letzten Tag des Jahres 2024 im Rahmen eines traditionellen Architekturspaziergangs näher vorgestellt. Die Führung, die um 14 Uhr beginnt, führt über eine Strecke von 3,5 Kilometern und wird von Architekt Carsten Frerich geleitet. Dabei können die Teilnehmer Denkmäler im Schlosspark besichtigen, die von dem berühmten Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné entworfen wurden. Zu den besonderen Orten, die im Laufe des Spaziergangs vorgestellt werden, zählen die Boitzenburger Rote Kapelle, der Schlangentempel, der Löwentempel sowie der Apollotempel.
Der Startpunkt der Führung ist der Hof des Gasthofes „Zum grünen Baum“. Historische Fotos bieten Einblicke in den früheren Zustand des Ortes und weitere Informationen zu den umliegenden Gebäuden wie dem ehemaligen Verwalterhaus und den Beamtenhäusern. Das Schloss Boitzenburg hat eine bewegte Geschichte und wurde um 1276 erstmals urkundlich erwähnt. Es zählt zu den größten Adelsschlössern der Mark und ist von Seen und Wäldern umgeben. Im 18. Jahrhundert wurde eine barocke Dreiflügelanlage hinzugefügt, und der letzte Umbau im Neo-Renaissance-Stil fand Ende des 19. Jahrhunderts statt, wie moz.de berichtete.
Eine wechselvolle Geschichte
Die wechselvolle Geschichte des Schlosses zeigt sich in zahlreichen Umbauten über 500 Jahre. Es war Zeuge wichtiger historischer Ereignisse, wie der Plünderung während des Dreißigjährigen Krieges, und diente nach dem Zweiten Weltkrieg verschiedenen Zwecken, einschließlich als Hilfskrankenhaus und Polizeischule. Von 1956 bis zur Wende wurde das Schloss als Erholungsheim der Nationalen Volksarmee genutzt. Ein verheerendes Feuer im Dezember 1949 richtete erhebliche Schäden an. Seit 1991 steht das Schloss, nachdem es in die Vermögensmasse der Treuhandanstalt überführt wurde, somit nicht mehr unter militärischer Nutzung und wurde 1998 von einem Hamburger Investor für einen symbolischen Preis erworben. Aktuell fungiert es als Kinder- und Jugendhotel und bietet auch Hochzeitslocations sowie wöchentliche Führungen an.
Besondere Merkmale des Schlosses sind der Speiseraum, der um 1912 mit beeindruckenden Holzarbeiten eingerichtet wurde, sowie die Deckenreliefs im Jagdzimmer, die Beispiele für norddeutsche Stuckateurkunst aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges darstellen.
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